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Demokratische Republik Kongo: 70 Christen enthauptet in Kirche gefunden

Ganze Dörfer wegen der zunehmenden Gewalt verlassen

(Open Doors, Kelkheim) – Im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo (DRK) sind am vergangenen Wochenende die Leichen von 70 Christen in einer Kirche aufgefunden worden. Sie wurden mutmaßlich von Kämpfern der islamistischen Miliz ADF enthauptet, die sie zuvor aus ihrem Heimatdorf Mayba entführt und in das mittlerweile verlassene Dorf Kasanga verschleppt hatten.

Vereinzelte Häuser in einer grünen Wiesenlandschaft
Ein Dorf im Osten der Demokratischen Republik Kongo (Symbolbild)

Dorfbewohner wollten Entführte befreien

Während die Rebellengruppe M23 mit der Einnahme der Großstädte Goma (Provinz Nord-Kivu) und zuletzt Bukavu (Provinz Süd-Kivu) die Schlagzeilen zur DRK beherrscht, kommt es in den Provinzen Nord-Kivu und Ituri seit mehreren Jahren zu gezielten Angriffen auf Christen und christliche Kirchen. Dahinter steckt in den meisten Fällen die Miliz „Allied Democratic Forces“ (ADF), die sich dem „Islamischen Staat Provinz Zentralafrika“ angeschlossen hat.

Ein Gemeindeältester aus dem 40 Kilometer von Mayba entfernten Matuna schildert den Hergang der jüngsten Ereignisse gegenüber Open Doors so: „Die Kämpfer gingen von Tür zu Tür und sagten: ‚Raus, raus, und macht keinen Lärm.‘ 20 christliche Männer und Frauen kamen heraus, wurden gefesselt und mit unbekanntem Ziel verschleppt. Dies geschah gegen vier Uhr morgens am Donnerstag, den 13. Februar 2025.“

Gegen 18 Uhr am selben Tag versammelten sich die übrigen Dorfbewohner, um zu überlegen, wie sie die Entführten befreien könnten. Doch ADF-Kämpfer umstellten die Versammlung und brachten etwa 50 weitere Christen in ihre Gewalt. Alle Gefangenen wurden zu einer Kirche in dem nahgelegenen Dorf Kasanga gebracht, wo sie entweder mit Hämmern oder Macheten getötet wurden.

In dem Bezirk Lubero (Nord-Kivu) hat es in der vergangenen Woche mehrere ADF-Angriffe gegeben. Dies führte dazu, dass die Bewohner einer Reihe von Dörfern geflohen sind. Etwa 95 % der Bevölkerung in der DRK sind Christen.

„Wir haben genug von den Massakern!“

Muhindo Musunzi leitet eine kirchliche Grundschule in dem betroffenen Bezirk. Er erklärte, dass bereits vor dem grausamen Überfall alle Kirchen, Schulen und Gesundheitszentren in dem Bezirk wegen der chaotischen Sicherheitslage ihre Türen geschlossen hätten. Andere lokale Kontaktpersonen berichteten, dass einige Familien bis zum vergangenen Dienstag (18.02.) ihre Toten aufgrund der schwierigen Sicherheitslage in der Gegend noch nicht beerdigen konnten.

„Wir wissen nicht, was wir tun oder wie wir beten sollen; wir haben genug von den Massakern. Möge der Wille Gottes allein geschehen“, sagte ein Kirchenältester aus der Region.

John Samuel*, Rechtsexperte von Open Doors für die Arbeit in Subsahara-Afrika, wies darauf hin, dass „die Gewalt in einem Kontext der Straflosigkeit stattfindet, in dem fast niemand zur Rechenschaft gezogen wird“. Aus seiner Sicht ist das Massaker ein klarer Indikator für die weite Verbreitung von Menschenrechtsverletzungen der ADF, „die oft Christen zum Ziel haben“. Samuel weiter: „Wir rufen die internationale christliche Gemeinschaft dazu auf, weiterhin für die Christen und die gefährdeten Gemeinschaften im Osten der Demokratischen Republik Kongo zu beten. Beten Sie für ein Ende der Gewalt und dafür, dass die Regierung auf allen Ebenen gewissenhaft, unparteiisch und transparent gegen die Gewalt und ihre Auswirkungen vorgeht. Beten Sie für die Kirche im Bezirk Lubero, die sich bemüht, den betroffenen Familien materielle und geistliche Hilfe zu leisten.“

Auf dem Weltverfolgungsindex 2025 steht die Demokratische Republik Kongo an 35. Stelle unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

*Name geändert

Quellen: Open Doors

Bitte beten Sie für die Christen in der DR Kongo:

  • Beten Sie für ein Ende der Gewalt in den Unruheprovinzen.
  • Beten Sie, dass Jesus den Angehörigen der Getöteten mit seinem Trost begegnet.
  • Beten Sie um Schutz und Versorgung für alle bei den Angriffen Vertriebenen.
  • Beten Sie dafür, dass Jesus den Christen in der Region neue Hoffnung schenkt und sie im Glauben stärkt, sodass sie in ihm Frieden im Angesicht der herrschenden Gewalt finden.
  • Beten Sie für alle staatlichen Institutionen, die für den Schutz der Zivilbevölkerung verantwortlich sind: dass sie ihre Aufgabe mit ganzer Kraft und mit Gottes Segen tun.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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