Persönliche Berichte

Demokratische Republik Kongo: Pastorenwitwe schöpft neuen Mut

Zusammenstehen der Christen über Konfessionsgrenzen als große Ermutigung

(Open Doors, Kelkheim) – „Ich konnte nicht einmal bei der Beerdigung sein“, berichtet Esther voller Schmerz. Der Mord an ihrem Mann Isaac hatte bei der hochschwangeren 27-Jährigen Wehen ausgelöst; sie wurde eilig in ein Krankenhaus gefahren und brachte kurz darauf ein gesundes Kind zur Welt. Einige unserer lokalen Mitarbeiter besuchten sie wenige Wochen nach dem Vorfall.

Esther und ihre drei Kinder
Esther muss die Verantwortung für ihre Kinder jetzt alleine tragen

„Papa schläft. Er ist in den Himmel gegangen“

Isaac Muhindo Baraka war Pastor und Seelsorger in Kambua, einem Dorf in der Provinz Nord-Kivu. Am 26. November wurde sein lebloser Körper von Jägern an einem Baum hängend entdeckt. Er wurde vermutlich am Vortag getötet.

Für seine Witwe Esther kam der Besuch des Teams völlig unerwartet. „Wir erklärten ihr, dass wir gekommen sind, um sie wissen zu lassen, dass sie nicht allein ist und dass viele Menschen für sie beten“, berichtet ein Teammitglied. „Sie war überrascht, weil sie Adventisten sind und nicht erwartet hatte, dass andere Christen sie besuchen. Aber sie hat uns umso herzlicher willkommen geheißen. Das hat sie wirklich aufgebaut.“

Im Gespräch schilderte Esther ihre erste Reaktion, nachdem ein Nachbar ihr vom Tod ihres Mannes berichtet hatte: „Die Nachricht hat mich in vorzeitige Wehen versetzt. Ich fühlte einen tiefen, unerträglichen Schmerz. Ich konnte nicht klar denken!“ Während sie im Krankenhaus lag, war ihr ältester Sohn Samuel bei der Beerdigung seines Vaters dabei: „Er hat gesehen, wie sein Vater ins Grab hinabgelassen wurde. Er sagt mir immer wieder: ‚Papa schläft. Er ist in den Himmel gegangen.‘ Für mich war der Schock zu groß, aber ich danke Gott, dass es den Kindern gut geht. Gott gibt Kraft.“

„Ich bin bei euch jeden Tag“

Esther traf das Team auf dem Kirchengelände und ging dann mit ihnen zu ihrem Haus. „Sie versuchte, tapfer zu sein und uns eine gute Gastgeberin zu sein, aber ich konnte sehen, dass sie immer noch unter großem Druck steht“, berichtete ein Teammitglied. Im Moment wohnt sie mit ihren drei Kindern und Isaacs 12-jähriger Schwester, die schon seit mehreren Jahren bei ihnen lebt, bei ihren Schwiegereltern. Esthers Kinder sind sechs und drei Jahre sowie etwas über zwei Monate alt.

Esther hofft, bald wieder etwas Geld verdienen zu können, um für die Familie sorgen zu können. Bis zum vergangenen September hatte sie als Grundschullehrerin gearbeitet. Eine Rückkehr in den Lehrerberuf ist derzeit allerdings keine Option, da ihre Kinder sie brauchen.

Das Team übergab etwas Bargeld, verschiedene Lebensmittel, Seife und Mehrzwecktücher an Esther, um ihren unmittelbaren Bedürfnissen zu begegnen.

„Ich bin wirklich glücklich, vor allem darüber, dass wir in Christus vereint sind und uns weiterhin gegenseitig im Glauben unterstützen werden. Ich weiß, dass es mir an nichts fehlen wird, denn meine Geschwister sind da. Sie werden uns weiterhin helfen und für uns beten!“, sagte Esther dankbar. Sie fühlt sich sehr getragen durch die Zusage Jesu „Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt“.

10 Christen kaltblütig erschossen

Christen werden in den Unruheprovinzen im Nordosten des Landes immer wieder zum Ziel gewaltsamer Übergriffe. Oftmals gehören die Angreifer islamistischen Gruppierungen an, häufig sind die Hintergründe der Tat jedoch nicht klar. Das trifft auch bei der Ermordung von zehn Christen zu, die sich am 15. Januar nahe der Stadt Bunia in einer Dorfkirche versammelt hatten. Sie wurden kaltblütig erschossen, acht weitere erlitten Verletzungen. Die mutmaßlichen Angreifer gehören einer lokalen ethnischen Miliz an.

Bitte beten Sie für Esther und die Christen in der Demokratischen Republik Kongo!

  • Beten Sie um Trost und Heilung für Esther und ihre ganze Familie, dass sie Isaacs Tod gut verarbeiten können.
  • Beten Sie besonders für Esther, dass Jesus ihr Kraft und klare Gedanken schenkt, um der großen Verantwortung für die vier Kinder gerecht zu werden.
  • Beten Sie für die Verwundeten und Hinterbliebenen des Angriffs vom 15. Januar.
  • Beten Sie, dass Jesus seine Gemeinde in der DR Kongo stärkt und vor weiteren gewaltsamen Übergriffen bewahrt.

Vielen Dank für Ihr Gebet

Unser Gebet macht einen Unterschied – wie viel es unseren verfolgten Geschwistern bedeutet, lesen Sie hier

Meldung als PDF

Weitere Themen

Eine Mitarbeiterin von Open Doors betet für eine verfolgte Christin

Gebet ist das Erste, um das verfolgte Christen bitten – besonders wenn wir beten, spüren sie unsere Liebe und Unterstützung. Lassen Sie uns auf diese Bitte antworten!

Eine indische Frau blickt durch einen pinken Schleier mit Goldverzierungen nach oben

Shockwave ist die Jugend-Gebetsbewegung von Open Doors für verfolgte Christen. Bestellt euch die kostenlose Materialbox für euer Gebetsevent und werdet ein Teil von Shockwave!

Weltverfolgungsindex 2024

Der Weltverfolgungsindex ist eine Rangliste von 50 Ländern und ein jährlicher Bericht darüber, wo und wie Christen die stärkste Verfolgung und Diskriminierung erleben.