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Eine kleine Gemeinde im Westen Bangladeschs bittet um unsere Gebete: Pastor Habibur Rahman aus dem Ort Boalia wollte gerade mit weiteren Christen zu einem Evangelisationstreffen aufbrechen, als Polizisten sein Haus stürmten. Der 45-Jährige sowie der junge Zahid Hassan (25) und der 40-jährige Fazlur wurden am 8. Juni mit verbundenen Augen in ein Polizeilager gebracht. Das südasiatische Land mit 159 Millionen Einwohnern ist überwiegend muslimisch. Weniger als ein Prozent sind Christen. "Wir werden euch lehren, euren Christus zu vergessen", drohten die Polizisten. Dann wurden die Männer getrennt. "Ich hörte grauenhafte Schreie aus anderen Räumen", erinnert sich Rahman. Er sollte verraten, wie viele Muslime er bekehrt habe. Sie schlugen mit einer Holzkeule gegen meine Gelenke, erzählt er. Die Tortur aus Schlägen und Folter mit brennenden Zigaretten dauerte eine Stunde. Dann wurde er bewusstlos. Zwischenzeitlich bemühten sich viele Christen vor der Polizeistation um ihre Freilassung. Erst in der Nacht des Folgetages wurden sie entlassen. Tags darauf demonstrierten Tausende Muslime in der Ortschaft. Sie forderten in Sprechchören eine "christenfreie Gesellschaft". In Rahmans Gemeindebezirk 220 Kilometer westlich von der Hauptstadt Dhaka leben 176 Christen. Einem hohen Distriktbeamten gelang es, den Frieden wiederherzustellen. Inzwischen wurde bekannt, dass ein Beamter und einige muslimische Geistliche die Polizei veranlasst haben, die Christen zu foltern, weil sie deren kirchliche Aktionen missbilligen.