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Ein Volk leidet

In den 1990er Jahren starben Millionen von Nordkoreanern an Unterernährung. Aufgrund der anhaltenden Lebensmittelknappheit nach Misswirtschaft und der Bereicherung der Elite drohen wieder viele Menschen an Hunger zu sterben. "Leider gibt es hier keine unabhängigen Medienteams, die die Not in die Welt ausstrahlen können", berichtet unser Mitarbeiter Simon (Name geändert). Eltern würden sterben oder ihre Kinder verlassen, weil sie deren Leid nicht mit ansehen können. Viele Waisenkinder würden in Gruppen durch das Land ziehen. Werden sie von Polizei gefasst, kommen sie in ein Waisenhaus. Um sich am Leben zu erhalten, machen viele Nordkoreaner nachts Schwarzmarktgeschäfte, um den nächsten Tag überstehen zu können. In der Provinz Hwanghae liegen tote Kinder in den Straßen, berichteten Einheimische. Verendet, weil sie nichts zu essen fanden. Im Land umher zu reisen, ist ohne Genehmigung verboten. Einige Hilfsdienste von Open Doors mussten eingeschränkt werden. Einheimische Gemeindeleiter kamen heimlich zu Gebet und Beratungen zusammen. "Sie sind sich einig, dass es wichtig ist, keiner Gefahr auszuweichen. Die einheimischen Christen wollen mit den Hilfsdienste fortfahren", berichtet Simon.

Christenverfolgerstaat Nr. 1
In keinem anderen Land der Welt werden Christen so massiv verfolgt. Doch ist es dem totalitären Regime zu keiner Zeit gelungen, die Untergrundgemeinde auszurotten. Trotz der prekären äußeren Umstände hält die Untergrundgemeinde aus mindestens 200.000 Christen an der Hoffnung auf Jesus Christus fest, berichten Kontaktleute. Viele seien bereit, ihr Leben zu riskieren, um das Evangelium weiterzusagen.

"Sie sind sehr tapfer"
Vor einiger Zeit initiierten miteinander vernetzte nordkoreanische Hausgemeinden eine eigene Gebetskampagne. Wir wollen für unser Land eintreten, so ihre Botschaft. Ihr dringender Appell aus dem abgeschotteten Land: Betet mit uns mit! – "Wir hoffen, dass viele Christen und Gemeinden in der freien Welt jede Woche für Nordkorea beten", sagt Simon. "Nordkoreanische Christen hängen sehr von dieser Unterstützung ab. Sie sind sehr tapfer. Im Geheimen geben sie anderen ihren Glauben weiter. Zudem unterstützen sie ihre Landsleute – Christen und Nichtchristen – mit praktischer Hilfe. Wir wissen von einer Frau, die selber nicht genug zu essen hat und doch etwas Essen für Menschen beiseite legt, die es noch nötiger haben. Wenn wir beten, stellen wir uns sofort an die Seite eines nordkoreanischen Christen, um ihm Mut zu machen und ihn schützen."

Neue Gebetskampagne "Nordkorea"
Open Doors reagiert auf ihren Hilferuf mit der Gebetskampagne "Nordkorea". Bitte beten Sie mit! In die Gebetskampagne führt ein kostenloses Sonderheft mit Hintergründen und Gebetsanliegen ein. Begleitet wird sie mit Vorträgen, der Augenzeugen-Dokumentation "Flucht aus Nordkorea" (auf DVD erhältlich) und dem "Bete für Nordkorea"-Anstecker. Bestellung und Veranstaltungsanfragen unter Telefon 06195-67670 oder info@opendoors-de.org