Weltverfolgungsindex 2025

Nordkorea

country map Nordkorea
Flagge Nordkorea
Platz
1
Punkte
98
Vorjahr: Platz
1
Punkte
96
Bevölkerung
26.245.000
Christen
400.000
1,5
Hauptreligion
Juche-Ideologie und Kimilsungismus
Staatsform
Diktatur mit sozialistischem Einparteiensystem
Staatsführung
Vorsitzender der Kommission für Staatsangelegenheiten Kim Jong Un

Christenverfolgung in Nordkorea

Berichtszeitraum: 1. Oktober 2023 – 30. September 2024

1. Überblick

In Nordkorea gibt es keine Religions- oder Glaubensfreiheit. Das Regime hat ein wachsames Auge auf alle Bürger. Werden Christen entdeckt, deportiert man sie und ihre Familien als politische Verbrecher in Arbeitslager oder tötet sie auf der Stelle. Christen haben keinen Platz in der Gesellschaft. Treffen mit anderen Christen sind fast unmöglich und können nur unter strengster Geheimhaltung stattfinden.

Das 2020 erlassene „Gesetz gegen reaktionäres Gedankengut“ führt unter den in Artikel 28 genannten verbotenen Büchern auch die Bibel auf. Dies zeigt, dass der Staat den christlichen Glauben immer noch als ernsthafte Bedrohung ansieht. Die Kirchen, die Besuchern von Pjöngjang gezeigt werden, dienen bloßen Propagandazwecken.

Länderprofil als PDF

Das nachfolgende Länderprofil ist ein übersetzter Auszug aus den ausführlichen Berichten von World Watch Research, der Forschungsabteilung von Open Doors. Dieses deutsche Länderprofil finden Sie hier auch als PDF zum Download. Die ausführlichen Berichte in englischer Originalfassung („Background Information“ und „Persecution Dynamics“) finden Sie am Ende dieser Seite.

Länderprofil als PDF

2. Hintergrund

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann eine große Erweckung in Pjöngjang. Die Hauptstadt Nordkoreas wurde dadurch als „Jerusalem des Ostens“ bekannt. Hunderte von Kirchen entstanden und Missionare eröffneten im ganzen Land Bildungseinrichtungen. Unter japanischer Herrschaft wurde die christliche Gemeinde in Nordkorea dann zunehmend verfolgt. Nach der Niederlage Japans im Zweiten Weltkrieg kam Kim Il Sung an die Macht und führte ein kommunistisches (atheistisches) Regime ein. Während des Koreakriegs (1950–1953) flohen viele Christen. In der Zeit nach dem Krieg wurden Zehntausende Christen getötet, inhaftiert oder in abgelegene Gebiete verbannt; der Rest der christlichen Gemeinde ging in den Untergrund.

Die heute vorgeschriebene Staatsreligion besteht aus dem sogenannten „Kimilsungismus“ – der Verehrung der Herrscherfamilie – und der „Juche-Ideologie“, welche im Kern besagt, dass der Mensch sich selbst genügt und sich nur auf sich selbst verlassen sollte. Alle Bürger müssen wöchentlich an Sitzungen zur „Selbstkritik“ teilnehmen und mehr als hundert Seiten ideologisches Material auswendig lernen. Beeinflusst vom Konfuzianismus hat Nordkorea ein soziales Klassifizierungssystem namens „Songbun“ entwickelt, das jeden Bürger einer von drei Klassen zuordnet: dem Kern (28 Prozent der Gesellschaft), den Schwankenden (45 Prozent) oder den Feindlichen (27 Prozent). Christen und ihre Nachkommen werden als „feindlich“ eingestuft. Der christliche Glaube wird als gefährliche ausländische Religion angesehen, die bekämpft werden muss. Open Doors schätzt, dass sich Zehntausende Christen in Arbeitslagern befinden. In einem UN-Bericht aus dem Jahr 2020 wird auf Menschenrechtsverletzungen gegen Frauen in diesen Lagern hingewiesen; dazu gehören sexuelle Gewalt, erzwungene Nacktheit, Vergewaltigungen und Zwangsabtreibungen. Christliche Männer erleben in den Arbeitslagern ebenfalls körperliche Gewalt und Misshandlungen.

Es liegen keine zuverlässigen Daten zur Religionszugehörigkeit der Einwohner vor. Open Doors schätzt die Zahl der Christen auf etwa 400.000. Es gibt auch Anhänger des Buddhismus und des Konfuzianismus, wobei deren Philosophien einfacher ausschließlich innerlich – ohne dass jemand etwas davon mitbekommt – ausgelebt werden können.

Kim Jong Un, der seit 2011 an der Macht ist, kontrolliert das Parlament, die Regierung und das Militär. Er möchte, dass Nordkorea ernst genommen wird, und arbeitet daran, die Raketen- und Nukleartechnologie des Landes voranzubringen. Wie bereits lange vorauszusehen war, erklärte sich Nordkorea im September 2022 zur „Atommacht“. Kim Jong Un wird von den Nordkoreanern zunehmend verehrt, fast so sehr wie sein Vater und Großvater. Wirtschaftlich kämpft Nordkorea mit internationalen Sanktionen, doch das Regime verweigert potenziellen Helfern einen direkten Zugang zu den bedürftigen Bürgern. Die verstärkte Zusammenarbeit zwischen dem nordkoreanischen Geheimdienst und der chinesischen Polizei hat dazu geführt, dass immer mehr aus Nordkorea entkommene Personen (in der Regel Frauen) identifiziert und zwangsweise nach Nordkorea rückgeführt wurden. Erleichtert wird dies zudem durch die in China eingesetzte Technologie zur Gesichtserkennung. Das Land leidet derzeit unter einer schweren Nahrungsmittelknappheit, weil die landwirtschaftliche Produktion rückläufig und das Verteilungssystem für Lebensmittel mangelhaft ist.

Weltanschauungen

Anhänger

%

Christen

400.000

1,5

Muslime

3.461

< 0,1

Buddhisten

517.137

2,0

Anhänger ethnischer Religionen

3.170.062

12,1

Atheisten

4.022.399

15,3

Agnostiker

14.786.370

56,3

Andere

3.345.572

12,7

3. Gibt es regionale Unterschiede?

Die Gefangenenlager und sogenannten "Zonen totaler Kontrolle" können als Gebiete angesehen werden, in denen Christen mit den größten Schwierigkeiten konfrontiert sind. Allerdings ist es nicht einfach, aktuelle Informationen darüber zu erhalten.

4. Was sind die stärksten Triebkräfte der Verfolgung?

Kommunistische Unterdrückung

Obwohl in Nordkorea der Personenkult um seine Führer im Mittelpunkt steht, wird das Land immer noch gemäß den Gepflogenheiten und der gesellschaftlichen Kontrolle des Kommunismus regiert. Religion wird als gefährlich angesehen, und Christen gehören nach dem sozialen Klassifizierungssystem Songbun zur „feindlichen“ Klasse.

Diktatorische Paranoia

Kim Jong Un hat den Nationaleid abgeändert, um darin enthaltene Verweise auf die Errungenschaften seines Vaters und Großvaters zu verringern und seine eigenen stärker hervorzuheben. Im Jahr 2020 unterließ es Kim Jong Un bei mehreren Anlässen, seinen Vater oder Großvater zu würdigen, und am Tag der Sonne, dem höchsten Feiertag des Landes, besuchte er deren „Schreine“ nicht. Dies zeigt, wie sehr er seine Macht gefestigt hat. Die beiden genannten Triebkräfte der Verfolgung wirken so eng zusammen, dass sie fast zu einer einzigen verschmelzen. Die Hauptverantwortlichen für die Verfolgung von Christen sind Regierungsbeamte und die herrschende „Partei der Arbeit Koreas“ (PdAK), gefolgt von Bürgern und der eigenen (Groß-)Familie. Das höchste Ziel der Behörden ist das Überleben des Landes und seines Anführers. Bürger werden zu Verfolgern, wenn sie ihre Nachbarn beobachten, um jegliches verdächtige Verhalten den Behörden zu melden.

Eine vollständige Übersicht aller im Land wirksamen Triebkräfte finden Sie im ungekürzten, englischen Dokument „Persecution Dynamics“.

5. Welche Christen sind von Verfolgung betroffen?

Christen aus traditionellen Kirchen

Als Christen aus traditionellen Kirchen werden jene angesehen, die bereits vor dem Koreakrieg (1950–1953) im Land lebten, und ihre Nachkommen. Während viele Christen entweder im Koreakrieg umkamen, in den Süden flohen oder in abgelegene Dörfer verbannt wurden, konnte ein kleiner Prozentsatz der Christen aus traditionellen Kirchen ihren Glauben geheim halten und eine Untergrundgemeinde bilden. Aufgrund des Prinzips der Sippenhaft sind die Nachkommen jener Nordkoreaner, die als Christen bekannt sind, mit unüberwindbaren gesellschaftlichen Hürden konfrontiert, und sie werden misstrauisch beobachtet.

Christen anderer religiöser Herkunft (Konvertiten)

Diese Christen folgten zuvor dem Kommunismus oder Kimilsungismus. Viele von ihnen kamen in den 1990er-Jahren zum Glauben, als während der großen Hungersnot viele Nordkoreaner die Grenze zu China überquerten und in chinesischen Kirchen Hilfe fanden. Nachdem sie nach Nordkorea zurückgekehrt waren, blieben sie ihrem neu gefundenen Glauben treu und erzählten anderen davon, denen sie vertrauten.

6. Wie erfahren Christen Druck und Gewalt?

Betroffene Lebensbereiche und Auftreten von Gewalt

Die Summe der Wertungen aller sechs Bereiche (die maximale Punktzahl beträgt jeweils 16,7) ergibt die Gesamtpunktzahl und somit die Platzierung auf dem Weltverfolgungsindex. Das Verfolgungsmuster zeigt das Ausmaß von Druck und Gewalt, welche durch das Zusammenwirken der Triebkräfte hervorgerufen werden.

Privatleben 16.7
Familienleben 16.7
Gesellschaftliches Leben 16.7
Leben im Staat 16.7
Kirchliches Leben 16.7
Auftreten von Gewalt 14.4

Privatleben

Polizisten und Agenten des Geheimdienstes durchsuchen Wohnungen ohne Vorwarnung. Finden sie christliche Materialien, wird dies als Verbrechen gegen den Staat angesehen. Die gesamte Familie kann verbannt, verhaftet oder hingerichtet werden. Wer mit einem nicht registrierten Smartphone oder Radio auf nicht genehmigte Medien zugreift, wird bestraft. Christen wagen es nur nachts, unter Decken versteckt, christliche Radioprogramme zu hören. Jegliche Form von Religionsausübung, auch wenn sie allein vollzogen wird, wird als „Akt extremer Untreue“ betrachtet, wie ein Experte für das Land sagt. Die Bürger werden geschult, jeden zu melden, der ein Feind des Regimes sein könnte – auch Familienangehörige. Lehrer ermutigen die Schüler dazu, ihre Eltern zu denunzieren, falls diese sich widersprüchlich zu dem verhalten, was die Kinder gelernt haben. Wegen dieser Gefahr warten christliche Eltern oft, bis ihre Kinder im Teenageralter sind, bevor sie mit ihnen über ihren Glauben sprechen.

Familienleben

Taufen können nicht öffentlich durchgeführt werden – dies würde zu Gefängnis oder Hinrichtung führen. Wie bereits in Bezug auf das Privatleben erwähnt, ist es sehr riskant, den eigenen Kindern von seinem Glauben zu erzählen. Um biblische Geschichten zu erzählen, versuchen Christen, diese als Märchen zu tarnen. Wird ein Christ entlarvt und hat dessen nicht christlicher Ehepartner Eltern in hochrangigen Positionen, können diese versuchen, die Scheidung des Paares zu erzwingen und alle Unterlagen über die Beziehung zu vernichten, so berichten einige nordkoreanische Flüchtlinge; andernfalls wird die gesamte Familie aufgrund des Prinzips der Sippenhaft verhört und inhaftiert. Der Kimilsungismus ist vom Kindergarten bis zur Hochschule das wichtigste Fach. Selbst in einem Promotionsstudienplan für ein Gebiet wie Kernphysik sind 30 Prozent der Studieninhalte dem Studium der Juche-Ideologie vorbehalten. Der christliche Glaube wird als subversive Ideologie amerikanischer Imperialisten dargestellt, und alle Christen werden als Verräter an der Nation und als Spione betrachtet. „Kinder und Jugendliche hassen wie selbstverständlich den christlichen Glauben und die Christen, weil sie es von klein auf in der Schule so gelernt haben“, meint ein Experte für das Land.

Gesellschaftliches Leben

Nordkorea wendet „Inminban“ an, das kommunistische System der Nachbarschaftswache. Alles, was in einem Häuserblock geschieht, wird den Behörden berichtet. Willkürliche Verhöre durch die Polizei oder den Geheimdienst sind für alle Bürger an der Tagesordnung. Eines der Ziele dabei ist die Entdeckung von Christen, die dann wegen Begehen eines politischen Verbrechens hingerichtet oder in Gefangenenlager oder abgelegene Bergregionen geschickt werden. Einem Experten für das Land zufolge fürchten aus Nordkorea entkommene Personen insbesondere die Verhöre und die damit verbundene Folter, sollten sie zwangsweise rückgeführt werden. Wer christliche Verwandte hat, wird streng überwacht und daran gehindert, eine gute schulische und universitäre Ausbildung zu erhalten sowie der Armee und der PdAK beizutreten. Alle Nordkoreaner müssen sich auf dem Weg zur und von der Arbeit oder Schule vor Statuen verbeugen und an Praktiken wie Sitzungen zur Selbstkritik und nationalen Zeremonien teilnehmen.

Leben im Staat

Das neue „Gesetz gegen reaktionäres Gedankengut“ von 2020 besagt in Verbindung mit Artikel 68 der Verfassung, dass die Bürgerinnen und Bürger „Glaubensfreiheit haben“, dass aber „niemand die Religion als Vorwand nehmen darf, fremde Mächte miteinzubeziehen oder dem Staat und der sozialen Ordnung zu schaden“. Wichtiger als die Verfassung sind für die Funktionsweise des Staates die von der PdAK aufgestellten „10 Prinzipien einer monolithischen Ideologie“. Dies sind die Leitprinzipien der Regierung und der Gesellschaft Nordkoreas. Die auf den Lehren von Staatsgründer Kim Il Sung gegründeten Regeln sollen die unerschütterliche Loyalität der Bevölkerung gegenüber dem Obersten Führer („Suryong“) und der PdAK sicherstellen. Die Staatsmedien verbreiten christenfeindliche Inhalte, in denen Christen als üble Verräter der Nation dargestellt und missionarische Aktivitäten als „terroristische Akte“ bezeichnet werden. Ein Experte für das Land sagt: „Alle nordkoreanischen Medien stehen unter staatlicher Kontrolle. Sie verleumden Christen als Räuber, Betrüger, Landesverräter und als Spione des amerikanischen Feindes. Das gilt aber nicht nur für die Massenmedien. Auch in Schulbüchern werden Christen negativ dargestellt sowie in anderen Buchveröffentlichungen, Filmen, amtlichen Dokumenten und ideologischen Studienmaterialien.“ Christen werden willkürlich verhaftet und ohne Gerichtsverfahren bestraft. Selbst ausländischen Christen, die vor Gericht standen, verweigerte man die Gleichbehandlung und sie waren lange willkürlich inhaftiert.

Kirchliches Leben

Alle kirchlichen Aktivitäten sind in Nordkorea illegal, bis auf die Gottesdienste in den offiziellen Kirchen in Pjöngjang, zu denen Touristen gebracht werden und die als „Beweis“ für die Religionsfreiheit im Land dienen sollen. Es gab Fälle, in denen Untergrundkirchen entdeckt und Christen in Arbeitslager gebracht oder hingerichtet wurden; aus Sicherheitsgründen können aber keine detaillierten Angaben darüber gemacht werden. Das Regime ist vor allem daran interessiert, Leiter ausfindig zu machen, sie zu bestrafen und sie über den Rest ihres Netzwerks zu befragen. Das Gepäck von Touristen wird bei der Ein- und Ausreise kontrolliert, um sicherzustellen, dass sie nur eine Bibel für den persönlichen Gebrauch mitbringen und diese auch nicht in Nordkorea zurücklassen – wenngleich im Berichtszeitraum auch nicht viele Touristen nach Nordkorea gereist sind. Die Einfuhr und Herstellung von christlichen Materialien ist verboten. Laut dem „Weißbuch zur Menschenrechtslage in Nordkorea 2021“, herausgegeben vom „Korea Institute for National Unification“ („Koreanisches Institut für Nationale Vereinigung“), gibt es immer häufiger öffentliche Hinrichtungen allein wegen des Besitzes einer Bibel. Die Verteilung von Bibeln wird noch härter bestraft als der Besitz. Nordkoreaner können das Land nicht ohne Genehmigung der Regierung verlassen, weshalb die Teilnahme an Konferenzen oder Treffen mit anderen Christen im Ausland nicht möglich sind.

Beispiele für das Auftreten von Gewalt

Aus Sicherheitsgründen können keine Details veröffentlicht werden.

7. Entwicklung in den letzten 5 Jahren

Jahr

Platzierung

Punktzahl

2025

1

98

2024

1

96

2023

1

98

2022

2

96

2021

1

94

Nordkorea bleibt auch 2025 an der Spitze des Weltverfolgungsindex, da der Druck in allen Lebensbereichen weiterhin das höchste Ausmaß erreicht. Der Wert für das Auftreten von Gewalt nahm zu, nachdem mehrere Gruppen von Christen verhaftet und in Arbeitslager gebracht wurden. Das Regime legt immer mehr Wert auf ideologische Reinerhaltung. Es geht brutal gegen jeden vermeintlichen oder tatsächlichen Einfluss von außen vor.

8. Sind Frauen und Männer unterschiedlich von Verfolgung betroffen?

Frauen

Unzählige nordkoreanische Christinnen und Christen sind wegen ihres Glaubens in Arbeitslagern, wo weibliche Gefangene sexuelle Gewalt und Vergewaltigungen erleiden. Viele der nordkoreanischen Flüchtlinge sind Frauen; diejenigen, denen ein Grenzübertritt und die Flucht nach China gelingt, sind dem Risiko des Menschenhandels ausgesetzt. Frauen, die nach einem Grenzübertritt rückgeführt und gefangen gehalten werden, sind nach wie vor in hohem Maße sexueller Gewalt während der Verhöre ausgesetzt sowie der anhaltenden Praxis von Zwangsabtreibungen. Einem Experte für das Land zufolge sind „christliche weibliche Gefangene schwerwiegenderer sexueller Gewalt ausgesetzt als Männer ... Sie werden nicht einmal als Menschen betrachtet.“

Männer

Die Gesellschaft Nordkoreas ist patriarchalisch, sodass sich die staatliche Überwachung der Bevölkerung besonders auf die männlichen Haushaltsvorstände konzentriert. Allen männlichen Erwachsenen wird von der Regierung eine Arbeitsstelle zugewiesen. Sie müssen ihre Anwesenheit am Arbeitsplatz nachweisen und dürfen ihre Arbeit nicht aus privaten Gründen unterbrechen. Diejenigen, die eine erkennbare Verbindung zum christlichen Glauben haben, werden auf die untersten Positionen im Militär (der Wehrdienst beträgt für Männer zehn Jahre), in den Universitäten und am Arbeitsplatz verwiesen, und ihnen wird die Mitgliedschaft in der Partei verweigert. Männliche Häftlinge in den Arbeitslagern erleben zudem körperliche Gewalt und Misshandlungen.

9. Verfolgung anderer religiöser Gruppen

Die Nichtregierungsorganisation „Korea Future“ gibt an, dass sowohl normale Bürger als auch Beamte illegal Schamanismus praktizieren. Forscher dokumentierten, dass viele Menschen sowohl öffentlich als auch privat schamanistische Praktiken ausübten, darunter traditionelle Rituale, Wahrsagerei, Physiognomik (das Schicksal eines Menschen anhand seiner Gesichtszüge lesen), Exorzismus und die Verwendung von Talismanen, Geburtshoroskopen und Tarotkarten. Gegenüber „Radio Free Asia“ erklärte eine Person, es sei üblich, dass man vor der Planung von Hochzeiten, dem Abschluss von Geschäften, der Behandlung von Gesundheitsproblemen oder anderen wichtigen Entscheidungen einen Wahrsager aufsucht. Eine andere Person gab gegenüber „Asia Press“ an, dass auch Regierungsbeamte Wahrsager zu ihrer Gesundheit und ihrer Karriere konsultierten. Nichtregierungsorganisationen berichten, dass die Behörden nach wie vor Maßnahmen gegen die Ausübung des Schamanismus ergreifen.

10. Gebetsanliegen

Bitte beten Sie für Nordkorea:

  • Beten Sie, dass Jesus die heimlichen Christen vor Entdeckung bewahrt, sie schützt und mit allem versorgt, was sie brauchen.
  • Beten Sie für die inhaftierten Christen um übernatürliche Kraft, Schutz und Durchhaltevermögen. Bitten Sie darum, dass Jesus Christus sie spürbar stärkt und ermutigt und durch sie auch nicht christlichen Häftlingen begegnet.
  • Beten Sie für Kim Jong Un und die anderen Anführer des nordkoreanischen Regimes. Bitten Sie Gott, dass er ihr Gewissen wachrüttelt und sie zur Umkehr bewegt.
  • Der Weg nach und aus China ist äußerst gefährlich. Beten Sie um Gelingen und um Schutz der nordkoreanischen Christen, die diese riskanten Wege auf sich nehmen, um dringend benötigte Güter ins Land zu bringen.