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Der pakistanische Christ und Menschenrechtsaktivist Hector Aleem muss weiter im Gefängnis bleiben. Sein Anwalt befürchtet, Hector könnte Opfer eines Anschlages werden. Der 51-jährige Direktor der pakistanischen Menschenrechtsorganisation Peace Worldwide sitzt seit Januar in einem Gefängnis in Rawalpindi, nahe der Hauptstadt Islamabad. Ihm wird Beihilfe zur Beleidigung des Islam vorgeworfen. Hector stellte einen Antrag auf Freilassung auf Kaution, der am 30. April angeblich zu seinem eigenen Schutz abgewiesen wurde. Ein muslimischer Anwalt hatte ihn bei einer gerichtlichen Anhörung mit dem Tod bedroht. "Wenn der Richter ihn nicht bestraft, dann werden wir ihn selbst töten", sagte Anwalt Tariq Dhamal. Er vertritt die Klage eines Mannes, der anonym bleiben möchte, berichtete die Menschenrechtsorganisation CLAAS aus Pakistan. Aleems Rechtsanwalt Malik Tafik beantragte den Ausschluss der Öffentlichkeit bei weiteren Verhandlungstagen, denn er fürchtet um das Leben des Bürgerrechtlers: "Ich habe Angst, dass fanatische Muslime ihn umbringen." Auch der Richter hätte Angst um sein Leben, so der Anwalt, wenn er Aleem freispricht. An den Verhandlungstagen hatten sich zeitweise bis zu 150 Muslime zu Demonstrationen versammelt.
Die Polizei verhaftete Hector Aleem im Januar in seinem Haus in Islamabad, nachdem ein muslimischer Gelehrter eine Textnachricht (SMS) auf sein Mobiltelefon erhalten hatte. In dieser Nachricht wurde der Prophet Mohammed beleidigt. Nachweislich stammt die Nachricht jedoch nicht von Hector Aleems Telefon; der Christ wurde am 25. April zwar freigesprochen, doch er verbleibt weiter im Gefängnis, weil ihm Beihilfe bzw. Anstiftung zur Blasphemie vorgeworfen wird. Von Polizisten soll Hector misshandelt worden sein. Die Staatsanwaltschaft, so CLAAS, hält Aleem weiter für schuldig, da er ein Christ sei und lästerliche Kommentare über den Propheten Mohammed machen könnte. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtete, setzt sich Hector Aleem seit Jahren engagiert für die christliche Minderheit in Pakistan ein und hatte sich zuletzt in einem Grundbesitzstreit um eine Kirche in Islamabad zugunsten der Christen engagiert. In Pakistan kommt es häufig zu willkürlichen Blasphemieanklagen gegen Christen. Nach Auffassung der IGFM schwebt Aleem in großer Gefahr, im Gefängnis Opfer eines Anschlags von islamischen Extremisten zu werden. Dies ist bei Blasphemieangeklagten in der Vergangenheit bereits mehrfach geschehen.
Quelle: Compass Direct, IGFM