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Hilfe nach Massaker in Nigeria
Nach dem Angriff auf christliche Dorfbewohner nahe der zentralnigerianischen Stadt Jos ist die Lage vor Ort noch angespannt. Das berichteten Mitarbeiter des Hilfswerkes für verfolgte Christen Open Doors aus dem Dorf Dogo Nahawa. Sicherheitskräfte patrouillieren in der Gegend. Die ersten Massenbeerdigungen haben begonnen. Einheimische beschuldigen die Regierung, nicht schnell genug auf die Unruhen reagiert zu haben.
Opfer brauchen jetzt Hilfe
Laut offiziellen Angaben sollen über 500 Menschen, überwiegend Christen vom Stamm der Berom, in der Nacht zum 7. März bei Überfällen auf ihre Dörfer von muslimischen Hausa-Fulani getötet worden sein. Open Doors-Mitarbeitern boten sich schreckliche Szenen in dem betroffenen Gebiet. Viele der Toten waren von Machentenhieben verstümmelt. "Ich sah eine Reihe aus 65 Leichnamen, neun davon waren Männer; der Rest Frauen und Kinder", schilderte ein Mitarbeiter. Es sei auch für die Mitarbeiter eine bedrückende Aufgabe, Hinterbliebene und Verletzte in Krankenhäusern aufzusuchen und ihnen seelsorgerlich und mit Gebet in ihrer Trauer beizustehen: "Doch die Opfer brauchen jetzt unsere Hilfe."
Christsein inmitten eines feindlichen Umfeldes
Interview mit JP Pretorius, Leiter von Open Doors in Afrika
War der jüngste Angriff ein Vergeltungsschlag für Angriffe von Christen auf Muslime?
Pretorius: "Die Konflikte in Nigeria haben viele Gesichter. Einige sehen hinter dem Angriff einen Vergeltungsschlag nach den gewalttätigen Ausschreitungen in Jos im Januar. Andere sagen, es gehe um Felder, die Ländereien oder die Kontrolle über Jos als Hauptstadt des Bundesstaates Plateau. All dies könnten Auslöser der Gewalt sein, aber zu behaupten, dass nur einer dieser Gründe der Anstoß für die Verbrechen gewesen sei, wäre eine sehr verkürzte Darstellung. Die Dorfbewohner von Dogo Nahawa hatten nichts zu tun mit der Gewalt im Januar. Ein großer Teil der Getöteten sind Frauen und Kinder."
"Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Christen im muslimisch geprägten Norden von Nigeria fast täglich Benachteiligungen, Demütigungen und Angriffen ausgesetzt sind. So oft schon haben sie Häuser und Kirchen gebaut, mussten erleben wie diese niedergerissen wurden und haben sie anschließend wieder aufgebaut. So oft mussten sie in den vergangenen Jahren schon in Leichenhallen nach den Körpern von Angehörigen suchen. Immer und immer wieder."
Ist es dann nicht nachvollziehbar, wenn Christen auch zurückschlagen, etwa um ihre Familie zu verteidigen?
Pretorius: "Wir wollen nicht leugnen, dass es auch Christen gibt, die auf Gewalt mit Gewalt reagieren. Die Jugend ist sehr wütend und gereizt. Wenn ein Pastor sie ermutigt, den Angreifern zu vergeben, sind sie extrem gekränkt. Wir trauern um jeden Menschen, der ermordet wurde – gleich ob Christ, Muslim oder Animist. Wir wissen um die Herausforderungen, mit denen wir in Nigeria umgehen müssen. Wir sind vor Ort, um die Christen zu ermutigen und zu unterstützen. Und wir rufen dazu auf, diejenigen zu stärken, die zurückbleiben."
Wie hilft Open Doors den Opfern der jüngsten Angriffe?
Pretorius: "Unser Team in Jos besucht Hinterbliebene und Verletzte im Krankenhaus und steht ihnen seelsorgerlich bei. Hohe Priorität hat für uns derzeit, für Wasser und Lebensmittel zu sorgen. Zudem wollen wir dabei helfen, neue Einkommensmöglichkeiten für mittellose Christen in Form von "Hilfe-zur-Selbsthilfe"-Projekten zu finden. Wir arbeiten hier mit lokalen Kirchengemeinden zusammen. Wir wollen ihnen helfen, damit sie ihre Mitglieder wiederum ermutigen können, inmitten eines feindlich gesinnten Umfeldes nicht mit Vergeltung zu reagieren, sondern die friedliche Botschaft des Evangeliums zu leben und weiterzugeben. Es erfordert viel Zeit und Engagement, der Kirche im Norden von Nigeria zu helfen, doch wir sehen es als unsere Berufung und die aller Christen an."
Gebetsanliegen:
- Beten Sie, dass Gott die Christen stärkt, die Familienangehörige verloren haben.
- Beten Sie für jene, die verletzt wurden. Möge Gott ihnen Zuversicht und Hilfe sein.
- Beten Sie für unsere Mitarbeiter. Sie sehen und hören viel Leid.