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Indien: Christen droht weitere Eskalation der Gewalt

Open Doors ruft nach Wahlsieg der BJP zum Gebet auf und fordert ein deutliches Signal der Politik

(Open Doors, Kelkheim) – Bei den Parlamentswahlen in Indien hat die christenfeindliche, hindu-nationalistische BJP unter Narendra Modi ihren Wahlsieg von 2014 wiederholt. Während der Wahlsieg der BJP von deutschen Wirtschaftsvertretern positiv bewertet wird, da sie sich von Modi weiterhin ein „stabiles und investitionsfreundliches Umfeld“ erhoffen, droht Christen und anderen religiösen Minderheiten eine weitere Verschlechterung der Lage. Ein Sprecher von Open Doors betont: „Seit 2014 haben hinduistische Extremisten ein Klima des Hasses und der Intoleranz gegenüber den religiösen Minderheiten Indiens geschaffen, vor allem im Blick auf die christlichen und muslimischen Gemeinschaften.“
 

Wahlkampf-Kampagne der BJP in Indien
Bild: Machtdemonstration – BJP-Anhänger während des Wahlkampfes

Übergriffe gegen Kirchen und Christen auf Höchststand

Lokale Partner von Open Doors verzeichneten im ersten Quartal 2019 bereits 216 christenfeindliche Vorfälle, darunter zwei Morde, 11 Mordversuche, 45 Attacken auf Christen mit teils bleibenden Schäden sowie Angriffe auf 18 Gottesdienste mit mehreren hundert Besuchern. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2014 wurden 147 Gewalttaten gegen Christen registriert. Dies sind nur die an Open Doors gemeldeten Vorfälle. Ein Partner vor Ort berichtet: „Seitdem Polizeikräfte vermehrt unter Einfluss der Extremisten stehen, sind Morddrohungen und physische Gewalt gegen Christen nicht mehr nur in Dörfern verbreitet, wo oft die Regeln der Dorfältesten über dem offiziellen Gesetz stehen, sondern auch in Städten.“

Neben der stetigen Zunahme von Gewalt gegen Christen seit 2014 werden religiöse Minderheiten durch Kampagnen zur Zwangsbekehrung zum hinduistischen Glauben zusätzlich unter Druck gesetzt. Dazu ein indischer Pastor: „Wir hoffen und beten, dass die internationale Gemeinschaft den Schutz religiöser Minderheiten gegenüber der indischen Regierung anspricht. Die könnte die indischen Gesetze und sogar Klauseln in der Verfassung ändern und so weitere Instrumente zur Verfolgung von Minderheiten schaffen.“
 

Diese Kirche und das angrenzende Wohnhaus des Pastors wurden im Januar von unbekannten Angreifern niedergebrannt
Bild: Diese Kirche und das angrenzende Wohnhaus des Pastors wurden im Januar von unbekannten Angreifern niedergebrannt, nachdem er von Extremisten aus dem Dorf Drohungen erhalten hatte.

Die Regierung muss handeln, die Christen dürfen beten

Der Leiter von Open Doors Deutschland, Markus Rode, sagt: „Wir fordern von der neuen Regierung, dass sie die weitverbreitete Verfolgung von Christen und religiösen Minderheiten sofort unterbindet. Die Vertreibung von Christen aus ihren Dörfern muss aufhören, genauso wie die Unterdrückung der großen Anzahl von Dalits, die sich dem christlichen Glauben zugewendet haben. Die indische Regierung ist gefordert, die missbräuchliche Anwendung der Antikonversionsgesetze zu stoppen. Für Open Doors steht an erster Stelle das Gebet für die verfolgten Christen, um sie in ihrer Hoffnung zu stärken und dabei zu unterstützen, dass sie auf Gewalt mit der Botschaft des Friedens reagieren.“

In dem aktuellen Bericht „We’re Indians too: An analysis of escalating human rights violations against religious minority communities in India“ gibt Open Doors Hinweise, wie die internationale Gemeinschaft zur Beendigung der Verfolgung von Christen und anderen religiösen Minderheiten in Indien beitragen könnte. Dazu gehören die Schaffung eines internationalen Überwachungsmechanismus zur Dokumentation von Gewalt, Intoleranz und Diskriminierung gegenüber den religiösen Minderheiten Indiens sowie verstärkte Interaktion ausländischer Botschafter mit Parlamentariern und nationalen Beamten in Bundesstaaten, in denen Antikonversionsgesetze bestehen.

Report: We're Indians too (PDF)

 

Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors rangiert Indien aktuell an 10. Stelle unter den Ländern, in denen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

Bitte beten Sie für die Christen in Indien:

  • Beten Sie, dass die Christen sich durch den Wahlausgang nicht entmutigen lassen, sondern in ihrem Vertrauen auf Jesus umso mehr gestärkt werden.
  • Beten Sie für die neue und alte Regierung, dass die ihrer verfassungsmäßigen Verantwortung gerecht wird und auch religiöse Minderheiten schützt.
  • Beten Sie für die aktiven Verfolger von Christen, dass sie Jesus begegnen und er ihre Herzen verändert.
  • Beten Sie für alle Pastoren und geistlichen Leiter, dass sie die Enttäuschung der Christen auffangen und ihnen eine klare geistliche Perspektive vermitteln können.

 

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