Für den Gemeindebrief

Jemen: Die junge Gemeinde wächst trotz Krieg

(Open Doors, Kelkheim) – Vor mehr als zwei Jahren schalteten sich der Iran und Saudi-Arabien aus machtpolitischen Erwägungen in den Krieg im Jemen ein, um die jeweils schiitischen bzw. sunnitischen Muslime im Kampf um die Vorherrschaft im Land zu unterstützen. Zivilisten sind die Hauptleidtragenden der Gewalt und so haben nahezu alle ausländischen Christen, darunter auch Arbeitsmigranten, das Land verlassen. Zurück bleibt die Gemeinschaft von Christen muslimischer Herkunft (Konvertiten). Aufgrund des Krieges mussten – wie viele Menschen im Land – auch die meisten Christen ihre Häuser verlassen und leben nun über das ganze Land verstreut.
 

Jemen
Bild: „Siehe, ich habe eine geöffnete Tür vor dir gegeben …“ (Off. 3,8)

Gebet für eine Kirche der dritten Generation

Jamil* stammt aus einer muslimischen Familie. Die Beziehung zu ihr und zu vielen seiner Freunde hat er verloren, als er begann, Jesus zu folgen. „Hier Christ zu werden, kostet einen sehr viel. Der Ausschluss aus der Familie gehört dazu”, erzählt er. „Und doch gibt es nichts, was mich dazu bringen würde, Jesus den Rücken zu kehren.” In der Zerstreuung der Christen über das ganze Land sieht er auch eine Chance: „Jetzt gibt es überall im Land Christen und der Glaube wächst. Es scheint, als hätten wir Christen unsere Angst verloren.” Auch in der Abwanderung der ausländischen Christen erkennt er neue Wege: „Früher waren die Hauskirchen von ihnen abhängig. Einheimische Christen haben nun gelernt, selbst Verantwortung zu übernehmen, sind Leiter geworden und unterstützen sich gegenseitig.” Die junge Kirche festigt sich: „Die erste Generation von Christen waren Konvertiten vom Islam, die um ihren Glauben kämpfen mussten. Die zweite Generation von Christen sind Kinder, die in christlichen Familien geboren werden. Heute bete ich für eine dritte Generation, die den Glauben bewahrt und offen in der Gesellschaft leben kann.” Aufgrund der vielen islamistischen Extremisten leben die Nachfolger von Jesus noch immer sehr gefährlich. Die junge Gemeinde im Jemen braucht unsere glaubensvollen Gebete und unsere Unterstützung.

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*Name geändert

 

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