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Kamerun: Brutale Angriffe auf Frauen durch Boko Haram

Islamisten streben eigenes Kalifat an, „Ungläubige“ sollen vertrieben werden

(Open Doors, Kelkheim) – Am 29. Juli kam es im Norden Kameruns zu einem brutalen Überfall auf mehrere Frauen durch Kämpfer der islamistischen Boko Haram. Dabei wurde mehreren Frauen jeweils ein Ohr abgeschnitten. Unter den Opfern sind sowohl christliche als auch muslimische Frauen. Lokale Recherchen von Open Doors geben Einblick in die möglichen Hintergründe der Tat.
 

Diese Frauen wurden bei dem Angriff verletzt
Diese Frauen wurden bei dem Angriff verletzt

Gefahr trotz Militärpräsenz weiterhin hoch

Der Vorfall ereignete sich in der Ortschaft Gakara an der Grenze zu Nigeria. Nach einem Bericht von Kirche in Not drangen die Angreifer nachts in verschiedene Privathäuser ein und hatten es offenbar nur auf die Frauen abgesehen. Mit brutaler Gewalt entführten sie acht von ihnen vor den Augen ihrer Kinder, brachten sie an den Rand des Dorfes und schnitten jeder von ihnen ein Ohr ab. Danach ließen sie die Frauen wieder frei, drohten jedoch mit weiteren Angriffen.

Das Militär hat in der Gegend Positionen zum Schutz der Bevölkerung bezogen. Doch wegen der gegenwärtigen Regenzeit und der überfluteten Straßen besteht die Befürchtung, dass sich die Militärfahrzeuge nicht so leicht bewegen können wie die Aufständischen, die Motorräder benutzen oder zu Fuß unterwegs sind. Wegen der Regenzeit müssen die Einwohner ihre Felder bestellen und sich dadurch der Gefahr von Überfällen aussetzen.

Zu den Motiven der Angreifer erfuhr Open Doors, dass es sich bei dem ungewöhnlichen Angriff um eine Strafaktion gehandelt haben soll. Die Frauen hätten den Extremisten zufolge Botschaften nicht an die Gemeinschaft weitergegeben. „Es ist eine neue Form von Angriffen und Einschüchterungen von Boko Haram hier. Das habe ich vor etwa vier Monaten von Frauen gehört, die oft auf die Felder gehen. Sie kehrten zurück und berichteten, dass die Boko Haram Kämpfer ihnen gesagt hätten, dass sie wütend auf sie seien, denn wenn sie ihnen eine Nachricht geben, geben sie sie gar nicht oder nur in anderer Form weiter. […] Sie sagten, sie würden ihre Ohren abschneiden und ihre Münder zunähen ...“, erklärte eine Kontaktperson in Kolofata, die aus Sicherheitsgründen anonym bleibt.

Islamisten umwerben lokale Muslime, viele Kirchen sind geschlossen

Die meisten Menschen in diesem Gebiet sind Muslime, aber es gibt dort einige Kirchen. Wegen der herrschenden Unsicherheit ist der Gottesdienstbesuch drastisch zurückgegangen, so dass vier von fünf Gemeinden in Kolofata ihre Türen schließen mussten. Ein örtlicher Kirchenleiter kommentiert die Übergriffe der Islamisten so: „Ihr Ziel seit 2014 ist es, Nicht-Muslime dazu zu bringen, zu gehen, damit sie ihr Kalifat errichten können. […] Sie haben ihren örtlichen Glaubensbrüdern gesagt: ‚Ihr gehört zu uns. Ihr werdet ein gutes Leben und viel Land für euch allein haben.‘ Viele Einheimische haben sich ihnen nach diesen Versprechungen angeschlossen. […] Sie informieren sie über Militärpatrouillen und sind nicht leicht zu erwischen... Angesichts all dessen kann uns nur Gott helfen. Bitte betet weiterhin für uns.“

Kamerun zählt nicht zu den 50 Ländern des Weltverfolgungsindex von Open Doors, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Gerade in der Grenzregion zu Nigeria kommt es jedoch aufgrund der Aktivitäten von Boko Haram immer wieder zu Überfällen, die sich häufig gezielt gegen Christen richten.

Bitte beten Sie für die Menschen im Norden Kameruns:

  • Beten Sie für die emotionale und körperliche Heilung der Frauen wie auch der Kinder, die während der Entführung anwesend waren.
  • Beten Sie um Schutz der Bevölkerung in der Grenzregion vor weiteren Angriffen.
  • Beten Sie für die in dem Gebiet lebenden Christen, dass sie wieder Gottesdienste besuchen können und im Glauben gestärkt werden.
  • Beten Sie, dass die Unterstützung für die Islamisten abnimmt und stattdessen das Evangelium Gehör bei den Menschen findet.

 

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