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Myanmar: Christen verhalten optimistisch

Nach Wahlsieg der Partei von Aung San Suu Kyi hoffen Minderheiten auf Anerkennung

(Open Doors, Kelkheim) – In der seit 25 Jahren ersten freien Wahl im buddhistischen Myanmar holte die National League for Democracy (NLD) von Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi die absolute Mehrheit und wird damit den Präsidenten stellen. Das seit Jahrzehnten von einer Militärdiktatur regierte Land muss unter der neuen Führung durch die Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi – auch wenn sie selbst nicht das Präsidentenamt besetzen darf – umgehend das angespannte Verhältnis zu den im Land lebenden religiösen und ethnischen Minderheiten verbessern. Darauf hoffen die Rohingya Muslime genauso wie die Christen, viele von ihnen gehören den Völkern der Kachin, Chin und Karen an.

Christen hoffen auf Religionsfreiheit

"Diese Wahl war für uns Christen sehr wichtig", äußerte der Generalsekretär der Kachin Baptisten Vereinigung, Reverend Dr. Hkalam Samson. "Die Verfassung von 2008 legt indirekt den Buddhismus als Staatsreligion fest. Die Mehrheit der Christen in Myanmar stammt aus ethnischen Minderheiten, die nahe der Landesgrenzen angesiedelt sind. Dort benötigen wir Genehmigungen für den Bau von Kirchen wie auch für das Feiern von Festen. Es ist uns nicht gestattet, außerhalb der Kirchen zu predigen und dort auch nur an Sonntagen. Andernfalls droht uns Haft." Reverend Dr. Naing Thang, Direktor der Kommission für Religionsfreiheit und Präsident des Theologischen Seminars für Reformation ergänzt: "Wenn wir eine gute Regierung haben, werden wir hoffentlich die Gelegenheit erhalten, das Evangelium auch öffentlich zu verkünden." Er beklagt die aggressiven Äußerungen seitens der von einflussreichen buddhistischen Mönchen geführten Organisation ‚Patriotische Versammlung von Myanmar‘, bekannt auch als ‚Ma Ba Tha‘, die sich offen gegen den "zweifachen C-Virus" aussprechen und damit auf die Christen unter den Chin zielen. Die Ma Ba Tha hat zwar in einer ersten Stellungnahme der NLD zur Wahl gratuliert, gleichzeitig aber betont, dass die von ihr initiierten und kurz vor der Wahl eilig verabschiedeten "Gesetze zum Schutz von Rasse und Religion" durchgesetzt werden müssten. In ihnen werden unter anderem Religionswechsel und gemischtreligiöse Ehen erschwert.

Analyst ruft zu Geduld und Gebet

Open Doors Analyst Thomas Müller hofft, dass Myanmar nach den Wahlen nicht sofort wieder aus dem Blick der Medien und weltweiten Christen gerät. Die Situation sei trotz des Wahlsieges nicht entspannt, nicht zuletzt, weil das Militär auch unter der neuen Regierung 25% der Sitze hält und damit weiter entscheidend Einfluss auf die Richtung im Land ausübt. Geduld und Gebet seien nötig.

Auf dem Open Doors Weltverfolgungsindex gehört Myanmar zu den zehn Staaten, in denen die physische Gewalt Christen gegenüber am größten ist und belegt Rang 25. Christen machen etwa 9% der Bevölkerung aus. Ausländische Kirchen werden genauso überwacht wie traditionelle. Nicht-traditionelle protestantische Gemeinden umso mehr, weil sich dort zumeist ethnische Minderheiten versammeln. Am schwierigsten ist die Lage für Christen buddhistischer und muslimischer Herkunft, sie werden unter Druck gesetzt, zu ihrem jeweiligen Glauben zurückzukehren. Open Doors steht den verfolgten Christen im Land mit der Hilfe einheimischer Pastoren und Leiter zur Seite.

Bitte beten Sie für die Christen in Myanmar

  • Beten Sie um Frieden und Freiheit im Land.
  • Beten Sie bitte für die Christen aller Kirchen, dass sie sich von aggressiven Gruppierungen nicht einschüchtern lassen, sondern weiter das Evangelium verbreiten.
  • Beten Sie für die neue Regierung, dass sie sich für die Einhaltung der Menschenrechte und insbesondere der Religionsfreiheit einsetzt.

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