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Nigeria: Eines der Mädchen aus Chibok frei
(KELKHEIM, 20. Mai 2016) – Eines der im April 2014 aus dem nigerianischen Chibok entführten Mädchen ist wieder frei. Die inzwischen 19-jährige Amina Ali Nkeki wurde am 17. Mai in der Nähe der Grenze zu Kamerun mit einem vier Monate alten Baby gefunden und befindet sich bei relativ guter Gesundheit. Die Nachricht nährt Hoffnungen auf eine mögliche Rückkehr weiterer der 218 noch vermissten Mädchen.
Unverhofftes Wiedersehen
Angehörige einer Bürgerwehr fanden Amina und ihr Baby bei einem routinemäßigen Patrouillengang durch den Sambisa-Wald, der von Boko Haram als Rückzugsort genutzt wird, wie Hosea Abana Tsambido in einem BBC-Interview erklärte. Tsambido ist Vorsitzender der Chibok-Vereinigung mit Sitz in der Haupstadt Abuja und führte weiter aus: "Sie sagte, dass alle Chibok-Mädchen sich immer noch im Sambisa aufhalten, außer sechs, die bereits gestorben sind."
Der Anführer der Bürgerwehr, Aboku Gaji, berichtete: "Nachdem meine Leute das Mädchen entdeckt hatten, brachten sie es direkt zu meinem Haus. Ich habe sie sofort erkannt und darauf bestanden, dass wir sie zuerst zu ihren Eltern bringen. Als wir bei dem Haus ankamen, rief ich die Mutter heraus und sagte, sie solle jemanden identifizieren. Als sie ihre Tochter sah, rief sie immer wieder ‚Amina! Amina!‘ und umarmte sie so heftig, dass ich dachte, die beiden würden gleich zu Boden gehen."
Neue Hoffnung keimt auf
Erst vor einem Monat hatte Boko Haram, vermutlich anlässlich des zweiten Jahrestages der Entführung, ein Video veröffentlicht. Darin bitten 15 der entführten Mädchen die nigerianische Regierung, mit den Islamisten zu kooperieren. Es war der erste konkrete Hinweis seit Mai 2014, dass die Mädchen noch am Leben sind. Kurz zuvor hatte einer der betroffenen Väter, Reverend Enoch Mark, gesagt: "Wenn ich mit ihnen sprechen könnte, würde ich ihnen sagen: ‚Ruft den Namen des Herrn an und seid geduldig.‘ Solange sie noch am Leben sind, ist auch ihre Befreiung möglich."
Nach der langen Phase völliger Ungewissheit und zahlreicher Enttäuschungen schöpfen die Angehörigen der entführten Mädchen nun erstmals wieder Hoffnung. Die Hoffnung jedoch wird weiter überschattet von immer neuen tödlichen Attacken gegen Christen in weiten Teilen Zentral- und Nordnigerias – und das nicht nur durch Boko Haram, wie eine aktuelle Open Doors-Studie aufzeigt.
Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors steht Nigeria zurzeit an 12. Stelle unter den Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden.
Quelle: World Watch Monitor, Reuters, Open Doors
Bitte beten Sie für die Christen in Nigeria!
- Danken Sie für die Rückkehr von Amina in die Freiheit.
- Bitten Sie Jesus, dass er auch die übrigens Mädchen bewahrt und zu ihren Familien zurückbringt.
- Bitten Sie Gott für die zahlreichen bedrohten Christen in Nigeria – dass er ihren Glauben stärkt und seine Hand schützend über sie hält.
- Beten Sie für alle Kämpfer von Boko Haram, dass sie sich von der Gewalt abkehren und in Jesus Frieden finden.
Hinweis: Am 4. und 11. Juni wird wir bei den Open Doors Tagen in Bielefeld und Mainz unter anderem Yakubu Maina, Sprecher der Elterninitiative aus Chibok, aus der Perspektive eines Vaters berichten, wie er in dieser schwierigen Zeit Gottes Trost und Hilfe erlebt. Kommen Sie mit Ihrer Gemeinde.