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Nigeria: Trauriger Jahresbeginn für Christen
Aktualisierung vom 7. Januar 2012: Die Anschagsserie der "Boko Haram" geht weiter. In der Nacht zum Samstag griffen die islamistischen Kämpfer in Yola im Bundesstaat Adamawa eine Kirche, einen Schönheitssalon und zwei Banken an. Mindestens 13 Menschen wurden dabei getötet, berichteten Medien. Acht Christen starben bei einem Angriff auf eine Kirche. In dem benachbarten Salon töteten die Männer drei weitere Menschen. Sie sollen dabei "Gott ist groß" skandiert haben.
Agenturberichten zufolge, hat sich die islamistische "Boko Haram" auch zu den jüngsten Anschlägen auf Christen in Gombe (siehe unten) und Mubi bekannt. Ein Sprecher der Gruppe begründete dies mit dem Ablauf des Ultimatums. Bei einem Angriff auf Trauergäste in der Stadt Mubi im nördlichen Bundesstaat Adamawa am 6. Januar starben 17 Menschen. Die Christen wollten Abschied von einem der Toten eines Überfalles vom Vorabend nehmen. Der von der Regierung verhängte Ausnahmezustand werde die "Boko Haram" nicht daran hindern, weitere Anschläge zu verüben, so der Sprecher der Gruppe.
Aktualisierung 6. Januar 2012, 18.00 Uhr: Wie die Deutsche Presseagentur berichtete, erschossen am heutigen Freitag Unbekannte 16 Menschen in einem Gemeindehaus in der Stadt Mubi im nördlichen Bundesstaat Adamawa. Die Schüsse galten einer Besuchergruppe aus dem christlich geprägten Süden des Landes, die zu einem Treffen in das Haus gekommen waren. Zuvor war ein Ultimatum abgelaufen, das die "Boko Haram" am Montag den Christen im Norden gestellt hatte. Wie die Nachrichtenagentur dapd berichtete, sollen sogar 20 Menschen getötet worden sein. Als die Bewaffneten das Feuer eröffneten, hätten die Angreifer "Gott ist groß" gerufen, berichteten Augenzeugen. "Wir haben Schüsse durch die Fenster gehört", sagte Okey Raymond, der an dem Treffen in Mubi teilnahm. "Jeder hat versucht, sich in Sicherheit zu bringen. Die Bewaffneten riefen: 'Gott ist groß', während sie auf uns schossen." Er habe sich zunächst unter einem Tisch versteckt und sei dann durch die Hintertür geflohen, sagte Raymond. Bereits am Mittwoch waren drei Bomben in den nördlichen Städten Maiduguri und Damaturu explodiert. Dabei gab es keine Todesopfer.
(Open Doors, Meldung vom 6. Januar 2012) - Die Christen im Norden Nigerias kommen nicht zur Ruhe. Gestern Abend haben bewaffnete Angreifer eine Kirche in Gombe im Nordosten Nigerias überfallen. Berichten zufolge wurden dabei mindestens sechs Menschen getötet, darunter die Frau von Pastor John Jauro. Weitere seien verletzt worden. Die Gemeinde "Deeper Life Church" feierte gerade ihren Abendgottesdienst, als mehrere Männer das Feuer auf die Besucher eröffneten. Vermutet wird, dass die islamistische Gruppe "Boko Haram" hinter dem Anschlag stehen könnte. Unter Christen ist die Angst vor weiteren Anschlägen allgegenwärtig. Das Hilfswerk Open Doors bittet, den nigerianischen Christen und insbesondere den Angehörigen der Opfer im Gebet beizustehen.
Blutige Weihnachten
Am 2. Januar hatte "Boko Haram" (zu Deutsch: moderne Erziehung ist Sünde) alle Christen ultimativ aufgefordert, innerhalb von drei Tagen den überwiegend muslimischen Norden Nigerias zu verlassen. Muslime aus dem Süden sollten in die nördliche Region zurückkehren. Die Extremisten wollen die strikte Anwendung der islamischen "Scharia"-Gesetze in ganz Nigeria erreichen. Die Gruppierung, die sich auch "Taliban Nigerias" nennt, ist für mehrere Bombenanschläge und brutale Angriffe insbesondere auf Christen in dem westafrikanischen Land verantwortlich. An Weihnachten starben bei Anschlägen auf Kirchen über 40 Menschen. Zu den Gewaltakten unter anderem nahe der Hauptstadt Abuja hatte sich die "Boko Haram" bekannt. Bei dem Bombenanschlag auf die "St. Theresa"-Kirche in Madalla starben mindestens 30 Menschen. (Foto: St. Theresa-Kirche, Abuja/Abayomi Fayese)
Vorrückt im Weltverfolgungsindex
Das vergangene Jahr war ein Jahr des Terrors für Christen im Norden des bevölkerungsreichsten afrikanischen Landes. Auf dem in dieser Woche neu erschienenen Weltverfolgungsindex 2012 von Open Doors ist Nigeria von Platz 23 auf den 13. Rang vorgerückt. Diese Rangliste zeigt, in welchen Ländern Christen am stärksten verfolgt und benachteiligt werden. Bestätigten Berichten zufolge verloren in Nigeria im vorigen Jahr mindestens 300 Christen ihr Leben. Die Dunkelziffer könnte zwischen 1.000 und 1.500 liegen.
Gebetsanliegen:
- Beten Sie, dass dem Terror ein Ende gesetzt wird. Zwar hat der nigerianische Präsident Goodluck Jonathan "Boko Haram" den Kampf angesagt, doch die Gruppe scheint Berichten zufolge sehr gut organisiert und es liegen kaum Informationen über deren Struktur vor.
- Beten Sie dafür, dass Christen auf die zunehmenden Anschläge nicht mit Gegengewalt reagieren.
- Beten Sie um Gottes Eingreifen, dass Anhänger der "Boko Haram" sich von ihrem grausamen Kampf gegen Andersdenkende und -gläubige abwenden.