Persönliche Berichte

Nordkorea: Emotionaler Kim Jong Un weckt leise Hoffnung

Entschuldigung für Missstände im Land – strategisches Kalkül oder Anzeichen für Gottes Wirken?

(Open Doors, Kelkheim) – Es war zweifellos die ungewöhnlichste Rede, die Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un bislang gehalten hat: Anlässlich des 75. Gründungstages der Arbeiterpartei fand im Zentrum der Hauptstadt Pjöngjang, wie bei solchen Gelegenheiten üblich, eine große Militärparade statt. Doch der Auftritt Kim Jong Uns verlieh dem Tag eine überraschende Note. Lesen Sie eine Einschätzung von Timothy Cho*, einem nordkoreanischen Christen. Ihm gelang vor einigen Jahren die Flucht aus dem Land, das seit langer Zeit den Weltverfolgungsindex anführt.

„Betet besonders für alle die in Regierung und Staat Verantwortung tragen“ (1.Tim 22)Foto:
„Betet besonders für alle, die in Regierung und Staat Verantwortung tragen“ (1.Tim 2,2)
Foto: Kim Jong-Un, Kremlin.ru (CC BY 4.0)

„Meine Bemühungen haben nicht gereicht“

Timothy Chos Einschätzung:

Der 75. Jahrestag der regierenden Arbeiterpartei wurde mit einer Parade gefeiert, bei der allerlei Arten von Waffen präsentiert wurden, darunter auch neue Typen von ballistischen Raketen. Diese Waffen sollen die Stärke der Nation repräsentieren – aber ihr Bau wurde erst möglich durch den Hungertod von Millionen von Menschen. Diese Vorführung wirft die Frage auf, ob die Denuklearisierung immer noch zur Debatte steht. Sie schien [eher] die Entschlossenheit von Kim Jong Un zu demonstrieren, an diesen Waffen festzuhalten.

Und doch hielt Kim im Gegensatz zu dieser Demonstration von Stärke eine Rede – mit Tränen in den Augen –, die einen entschuldigenden Tonfall hatte. Er verwies auf „unvorhergesehene Herausforderungen durch die Epidemie und die Naturgewalten“ und fügte hinzu:

„Meine Bemühungen und meine Aufrichtigkeit haben nicht ausgereicht, um unser Volk von den Schwierigkeiten in seinem Leben zu befreien.“ Aber er schien auch externe „feindliche Kräfte“ verantwortlich zu machen und behauptete weiterhin, dass niemand im Land mit Covid-19 infiziert sei.

Vielleicht ist Gott am Werk – eine Botschaft an die Christen in aller Welt

Es ist selten, dass Kim eine so emotionale Rede hält. Natürlich kann es sein, dass seine Emotionen nicht echt sind. Wir wissen jedoch, dass viele Christen weltweit für die Kim-Familie beten und Gott bitten, Kim Jong Un seine Verantwortung bewusst zu machen, sein eigenes Volk vor Hunger und Verfolgung zu schützen. Vielleicht ist Gott am Werk.

Kim scheint die Herausforderungen anzuerkennen, denen Nordkorea gegenübersteht. Angesichts dieser Tatsache könnte es für die internationale Gemeinschaft Raum geben für einen neuen Versuch, mit dem nordkoreanischen Regime zusammenzuarbeiten.

Diese Rede ist auch eine Botschaft an die Christen in aller Welt, weiterhin für Nordkorea, seine 25 Millionen Einwohner, die keine eigene Stimme haben, und seine Führung zu beten. Wir müssen beten, dass die Liebe Gottes die Herzen von Kim Jong Un und den anderen Verantwortungsträgern des Regimes erreicht […].

Lasst uns beten, dass Gott seiner Verheißung aus Psalm 12,6 gedenkt, wo er sagt: „Jetzt will ich eingreifen, denn die Schwachen werden misshandelt, und die Armen seufzen, weil man ihnen hart zusetzt. Ich werde die Unterdrückten befreien!“

*Name geändert

Bitte beten Sie für die Christen in Nordkorea:

  • Beten Sie für die Christen in den Arbeitslagern wie auch außerhalb, dass Jesus sie beschützt und ihren Glauben stärkt.
  • Beten Sie, dass Gott die Zusammenkünfte der Christen reichlich segnet, so dass sie seine Nähe erleben und immer wieder von seinem Geist erfüllt werden.
  • Beten Sie für die zahlreichen notleidenden Menschen in Nordkorea, dass Gott ihren natürlichen wie auch ihren geistlichen Hunger stillt.
  • Beten Sie für Kim Jong Un und alle anderen Regierungsvertreter, dass sie sich ihrer eigenen Ohnmacht stellen und Jesus Christus als Retter und Erlöser erkennen.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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