Für den Gemeindebrief

Nordkorea: Kim Sang Hwa findet eine Bibel

 

(Open Doors, Kelkheim) – „Ich komme aus einer christlichen Familie, doch lange Zeit wusste ich nicht, dass meine Eltern Christen sind“, beginnt Kim Sang Hwa* ihre Geschichte. Sie kniet am Boden, neben sich eine Karte von Nordkorea, auf die an etwa einem Dutzend Stellen Herzen aufgemalt sind. Dort leiden Tausende und Abertausende in den berüchtigten Strafgefangenenlagern von Nordkorea.

 

Ein Geheimfach im Schrank

„Wie so viele andere christliche Familien waren auch meine Großeltern in den 1950er Jahren in ein entlegenes Dorf verbannt worden. Mein Vater war ein geschickter Handwerker, und so konnte unsere Familie überleben. Ihren Glauben hielten meine Eltern jedoch geheim. Als ich sechs Jahre alt war, wachte ich einmal sehr früh auf und bemerkte, dass sie unter der Bettdecke heimlich Radio hörten. Später erfuhr ich, dass dies ein christlicher Sender war.

Als 12-Jährige entdeckte ich zufällig ein verborgenes Schrankfach. Darin fand ich ein Buch, öffnete es und begann zu lesen: ‘Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer und Finsternis lag über der Tiefe … und Gott sprach: Es werde Licht; und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war …’. Sofort begriff ich, dass meine Entdeckung mir das Leben kosten könnte. Ich ließ das Buch fallen und zitterte am ganzen Körper.

Zuerst wagte ich nicht, die Bibel noch einmal zu berühren; doch dann versteckte ich sie wieder. Musste ich diesen Fund nicht meinem Lehrer und auch der Polizei melden? 15 Tage konnte ich an nichts anderes denken. Gleichzeitig hatte ich so viele Fragen: ‘Wer ist dieser Gott? Oder was?’

Schließlich fasste ich Mut und fragte meinen Vater. Er war sehr überrascht, doch dann setzte er sich zu mir und begann, mir Gottes Wege zu erklären.“

 

Weltweiter Gebetstag für Nordkorea und Nigeria

Heute lebt Kim Sang Hwa mit ihrer Familie in Südkorea. Sie sehnt den Tag herbei, an dem sie den Menschen ihrer Heimat das Evangelium bringen wird. „Von meinem Vater habe ich gelernt, für sie zu beten: ‘Herr, zeige ihnen, dass sie zuerst nach deinem Reich streben sollen.’ So bete ich jeden Tag vor meiner Landkarte.“

Beten Sie mit – heute und als Gemeinde beim Weltweiten Gebetstag für verfolgte Christen am 15. November 2015.

*Name geändert

 

Quelle: Open Doors