Pressemeldungen

Nordkorea und Iran – Brennpunkte der Christenverfolgung im Gebetsfokus

Weltweiter Gebetstag für verfolgte Christen findet Widerhall in Tausenden Gemeinden

(Open Doors, Kelkheim) – Gemeinden auf allen Kontinenten widmen einen Sonntag im November dem Gebet für verfolgte Christen. In Deutschland war der vergangene Sonntag der offizielle „Gebetstag für verfolgte Christen“. Über 6200 Materialpakete zur Gestaltung eines Gottesdienstes wurden allein bei Open Doors bestellt. Darin enthalten: Informationen zu den beiden diesjährigen Schwerpunktländern Nordkorea und Iran sowie Anregungen zur Gestaltung eines Gottesdienstes. Die Evangelische Allianz und Open Doors Deutschland hatten zum Gebet für die beiden Länder aufgerufen.

Dreiergruppe mit betenden Menschen
Die Gebetszeiten für verfolgte Christen waren zentrales Element der Gottesdienste

Nordkorea: Ganze Familie in Straflager deportiert

Nordkorea führt seit vielen Jahren fast ununterbrochen den Weltverfolgungsindex an; es ist das Land, in dem Christen weltweit am härtesten verfolgt werden. Werden sie entdeckt, deportiert man sie und ihre Familien als politische Verbrecher in Arbeitslager oder tötet sie auf der Stelle. Treffen mit anderen Christen sind daher fast unmöglich und können nur unter strengster Geheimhaltung stattfinden. Selbst der Besitz einer Bibel kann mit dem Tod bestraft werden. Die Kim-Dynastie regiert das Land mit eiserner Hand und verlangt von seinen Bürgern, niemand anders als den Staatsführer zu verehren.

Doch trotz jahrzehntelanger Verfolgung gelingt es der Kirche, im Untergrund zu überleben. Open Doors schätzt, dass es zwischen 400.000 und 500.000 Christen in Nordkorea gibt. Einige Zehntausend von ihnen sind in Straflagern inhaftiert, während die anderen trotz enormer Risiken im Verborgenen Jesus nachfolgen. Der Leiter einer Untergrundkirche formulierte es Anfang des Jahres so: „Nur durch Gottes besondere Gnade und seinen Segen existiert unser Netzwerk von Untergrundkirchen noch. Wir müssen jedoch sehr vorsichtig bleiben. Ein einziger Fehler reicht aus, um alles zu verlieren.“

Iran: Christlicher Glaube als „Bedrohung der nationalen Sicherheit“

Auch im Iran (Platz 9 auf dem Weltverfolgungsindex) werden Christen seit vielen Jahren mit extremer Härte verfolgt. Und auch hier geht die Verfolgung in erster Linie vom Staat aus. Doch anders als das atheistische Nordkorea ist der Iran ein islamischer Gottesstaat. Der Wächterrat als oberstes Staatsorgan setzt sich aus schiitischen Gelehrten und Geistlichen zusammen.

Der christliche Glaube gilt als gefährlicher westlicher Einfluss und als Bedrohung der islamischen Identität der Republik. Dies erklärt, warum insbesondere Konvertiten, die sich vom Islam ab- und dem christlichen Glauben zugewandt haben, mit besonderer Härte verfolgt werden. Leiter von Gruppen solcher christlichen Konvertiten sowie Gemeindeleiter und Mitglieder anderer Kirchen, die christliche Konvertiten unterstützen, werden verhaftet, vor Gericht gestellt und wegen „Verbrechen gegen die nationale Sicherheit“ zu langen Haftstrafen verurteilt.

„Die Berichte aus Nordkorea und dem Iran haben uns sehr bewegt“, sagte der Leiter einer großen Gemeinde im Norden Deutschlands. „Aus der Gemeinde kamen mehrfach Anregungen, das Gebet für verfolgte Christen zu einem regelmäßigen Thema zu machen, auch mit dem ausgezeichneten Open-Doors-Material für Kindergruppen. Das spricht mir aus dem Herzen und ja, wir werden uns weiter an die Seite unserer weltweiten Geschwister stellen.“

Die durch Gebete ausgedrückte weltweite Solidarität ist für die bedrängten Christen in den beiden Ländern ein wichtiges und wirksames Zeichen der Ermutigung. Materialpakete können weiterhin bei Open Doors bestellt werden.

 

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