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Pakistan: Junge Mutter weiter in Haft
(Open Doors) - Shamim Bibi aus Pakistan ist weiter im Gefängnis. Die 26-jährige Christin und Mutter eines sechs Monate alten Säuglings wurde Ende Februar verhaftet. (Open Doors berichtete). Bibi stammt aus einem Vorort von Khichiwala im Bezirk Bahawalpur (Provinz Punjab). Ihre muslimischen Nachbarn hatten sie wegen Beleidigung des Propheten Mohammed angezeigt. Bei einer Verurteilung nach Abschnitt 295-C des Strafrechts (Blasphemiegesetz) droht Shamim Bibi eine lebenslange Gefängnisstrafe oder im schlimmsten Fall die Todesstrafe.
Formfehler und Bürokratie
Ihrem Anwalt Mahboob A. Khan zufolge ist ihre derzeitige Inhaftierung schon allein aus formellen Gründen unrechtmäßig. Gemäß der Strafprozessordnung muss die Anklageschrift innerhalb von 14 Tagen vorgelegt werden. Dies hätten die Beamten versäumt. Doch die Polizei hält dagegen, man habe die Anklageschrift rechtzeitig an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, doch von dort sei noch keine Weisung gekommen. "Die gerichtlichen Abläufe sind schrecklich langsam - und bei derart heiklen Angelegenheiten noch langsamer", sagte Khan. "Ich hoffe, dass der Richter die Schwächen in diesem Fall erkennt. Wenn er nicht den Mut aufbringt, den Fall abzuweisen, sollte er Shamim Bibi zumindest auf Kaution entlassen." Auf den Kautionsantrag des Anwaltes vom 17. März hat das Gericht bis jetzt nicht reagiert.
Gottvertrauen im Gefängnis
In einem Telefonat mit Compass Direct sagte Shamim Bibis Ehemann Bashir Masih, seine Frau halte an ihrem Glauben an Jesus fest und hoffe, dass Gott sie bald rette. Die Anschuldigungen gegen sie seien völlig unbegründet. Tatsächlich hat laut Polizeibericht einer der beiden Ohrenzeugen bestritten, irgendetwas gehört zu haben, was die Anklage wegen Blasphemie untermauern würde. Zudem wurde Bibi vier Tage vor ihrer Festnahme von einigen Verwandten massiv bedrängt, zum Islam überzutreten. Die Angehörigen waren kurz zuvor selbst konvertiert. Die Nachricht von der Verhaftung der Christin verbreitete sich schnell in der Ortschaft. Zahlreiche Bewohner belagerten ihr Haus und forderten lautstark eine "harte Bestrafung der Ungläubigen".
Immer wieder müssen in Pakistan Christen ins Gefängnis, weil sie angeblich den Islam beleidigt haben. Wie das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors beobachtet, löst nicht selten ein Streit oder die Weigerung eines Christen, zum Islam überzutreten, eine Blasphemieanklage aus. Ein faires Gerichtsverfahren können Christen in der Regel nicht erwarten. Zudem lösen derartige Fälle in der Gesellschaft und bei Islamisten scharfe Reaktionen gegen die christliche Gemeinschaft aus. Dies setzt Richter unter Druck, so dass beschuldigte Christen nur geringe Aussichten auf ein faires Verfahren oder gar einen baldigen Freispruch haben. Ohnehin gelten Christen in Pakistan nur als Bürger zweiter Klasse und werden regelmäßig diskriminiert. Auf dem Weltverfolgungsindex rangiert das islamische Land auf Platz 10.
Bitte stehen Sie Shamim Bibi und ihrer Familie bei.
- Beten Sie für Shamim Bibi, dass sie nicht verurteilt wird und schnellstmöglich wieder zu ihrer Familie zurückkehren kann. Sie muss ihr Baby versorgen.
- Beten Sie auch für ihren Ehemann und ihre christlichen Verwandten. Spitzt sich die Lage zu, kann sich der Zorn auch gegen ihre Familie richten.
- Beten Sie um Weisheit und Bewahrung für Bibis Anwalt Mahboob A. Khan.