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Türkei: Mörder von Malatya verurteilt
Bild: Die drei Mordopfer von Malatya
(Open Doors, Kelkheim) – Über neun Jahre nach dem Mord an den drei Christen Tilmann Geske, Necati Aydin und Ugur Yüksel im südosttürkischen Malatya wurden die Täter am 28. September zu dreimal lebenslänglicher Gefängnishaft verurteilt. Allerdings ist derzeit noch ungewiss, ob sie diese Haftstrafe auch antreten müssen, da das Urteil noch von der nächsthöheren Instanz geprüft wird.
Pastor Ihsan Ozbek erklärte in einer Stellungnahme für den Verband protestantischer Kirchen in der Türkei: "Der Prozess wird noch weitergehen, indem der Fall zum regionalen Verwaltungsgericht und danach zum Obersten Gerichtshof geht. Dies kann Jahre dauern, und diejenigen, die unsere Brüder brutal ermordet haben, können sich frei bewegen. Die wiederholte Hinauszögerung der verdienten Strafe verletzt das Vertrauen in die Justiz ernsthaft."
Türkische Christen fordern Aufklärung der Hintergründe
Emre Günaydin, Salih Gürler, Abuzer Yildirim, Cuma Özdemir und Hamit Ceker hatten am 18. April 2007 das Büro des christlichen Zirve-Verlags in Malatya überfallen und die drei Männer brutal ermordet. Noch am Tatort waren sie von der Polizei verhaftet worden. Obwohl die Mörder auf frischer Tat ertappt wurden, hatte sich der Prozess über neun Jahre und 115 Verhandlungstage hingezogen. Ozbek formuliert, was viele Christen in der Türkei fordern: dass das Urteil möglichst rasch umgesetzt und auch weiterhin an der Aufklärung der Hintergründe gearbeitet wird.
Feindseligkeiten gegenüber Christen in der Türkei sind meist in dem zunehmenden islamistischen Extremismus begründet, der noch durch ein hohes Maß an Nationalismus verstärkt wird. Besonderen Druck erfahren Christen mit muslimischem Hintergrund. Konvertiert ein Muslim zum christlichen Glauben, wird dies nicht nur als Verletzung der Familienehre, sondern auch als Beleidigung der türkischen Identität verstanden. Auch die Morde von Malatya gehören in diesen Zusammenhang: Die Mordopfer Necati Aydin und Ugur Yüksel waren Konvertiten. Bezeichnend ist die Aussage des Angeklagten Emre Günaydin nach der Verhandlung: "Ich bin dankbar, dass ich keine Schande über mein Land gebracht habe."
Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors nimmt die Türkei aktuell Platz 45 unter den Ländern ein, in denen Christen weltweit wegen ihres Glaubens verfolgt werden.
[Update 01.10.2016] Die fünf Täter wurden inzwischen inhaftiert, nachdem der Staatsanwalt Burhanettin Olgun Bedenken geäußert hatte, die Verurteilten könnten aus der Türkei fliehen. Sie bleiben in Gewahrsam, bis das Berufungsverfahren abgeschlossen ist.
Quellen: Open Doors, World Watch Monitor
Bitte beten Sie für die Christen in der Türkei!
- Danken Sie dafür, dass es endlich zu einem Gerichtsurteil gekommen ist. Bitte beten Sie dafür, dass es umgesetzt wird und die Hintergründe der Tat aufgeklärt werden.
- Bitten Sie um Gunst für die Christen und Gemeinden bei den Behörden und eine faire Berichterstattung in den Medien.
- Beten Sie dafür, dass Jesus die Christen schützt und im Glauben stärkt, insbesondere die Pastoren, die besonders im Visier von Behörden und Extremisten stehen.