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Usbekistan: Zehn Jahre Haft für Tohar Haydarov

 

Am 9. März 2010, sieben Wochen nach seiner Verhaftung, wurde in Usbekistan der 27-jährige Tohar Haydarov vom Strafgerichtshof seiner Heimatstadt Guliston wegen "illegalem Verkauf von Drogen oder psychotropischen Substanzen in großen Mengen" zu zehn Jahren Haft verurteilt. Das berichten Mitglieder seiner Gemeinde gegenüber dem Nachrichtendienst Forum 18. Die Mitglieder der Baptistengemeinde weisen mit Nachdruck darauf hin, dass die Verurteilung auf einer falschen Anklage beruht. In Wirklichkeit solle Haydarov für seine religiöse Betätigung bestraft werden.

Drogen untergeschoben
Haydarov ist Mitglied des Rats der Baptistengemeinden, jenes Teils der Baptisten in verschiedenen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion, die eine staatliche Registrierung ablehnen. Die Mitglieder von Haydarovs Gemeinde sind überzeugt, dass die Polizei ihm die Drogen während seiner Verhaftung untergeschoben hat. Der Christ hatte sich bei einer Razzia der Aufforderung durch den Polizeioffizier Sardor widersetzt, seinem Glauben nicht abzuschwören. Ein Pastor aus Taschkent berichtete, dass Christen aus Taschkent, die zum Prozess angereist waren, erst während des Schlussplädoyers des Staatsanwalts in den Gerichtssaal hineingelassen wurden. Möglicherweise damit sie nicht als Zeugen zu Gunsten Haydarovs zugelassen werden können. Nicht einmal der Rechtsanwalt, den sie mit der Verteidigung Haydarovs beauftragt hatten, habe in den Gerichtssaal gedurft.

Berufung eingelegt
Haydarov hat Berufung gegen das Urteil eingelegt und bleibt in Haft. Der Termin der Berufungsverhandlung steht noch nicht fest. Christen vermuten, dass die ursprüngliche Einladung zur Teilnahme an der Verhandlung nur deshalb ausgesprochen worden sei, um sie dort zu filmen und danach in den Medien in Zusammenhang mit Drogenhandel zu bringen. Im usbekischen Fernsehen werden religiöse Minderheiten regelmäßig verleumdet. Dies betrifft neben Christen auch Muslime, die nicht der staatlich vorgegebenen Richtung folgen, Zeugen Jehovas und Baha’i. Weshalb Haydarov ein so schweres Verbrechen zur Last gelegt und er zu solch einer hohen Strafe verurteilt wurde, ist unklar. Usbekistan steht auf dem Open Doors-Weltverfolgungsindex auf Platz 10 der Liste von Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden.

Quelle: Forum 18 News Service, Oslo/AK Religionsfreiheit der Evangelischen Allianz

Gebetsanliegen:

  • Beten Sie für die Freilassung von Tohar Haydarov. Er hat Berufung gegen das Urteil eingelegt.