Persönliche Berichte

Vietnam: Vergebung statt Rache

Junge Christin von Angehörigem vergewaltigt – „weil wir an Jesus glauben“

(Open Doors, Kelkheim) – Thao Apao* wusste, wer für Glück, Schutz, Gesundheit und andere wichtige Dinge zuständig war: Die Geister, die vom Stamm der Hmong schon seit unzähligen Generationen verehrt und angerufen wurden. Doch im April 2016 hörte er von Jesus Christus und war so tief beeindruckt, dass er beschloss, sich ungeachtet der Konsequenzen von nun an ganz dem Mann vom Kreuz zuzuwenden. Die Folgen kamen schnell und waren dramatisch.
 

Vietnam
Bild: Thao Apao*

„Verliere nicht deine Hoffnung auf den Herrn!“

Am Morgen nach seiner Entscheidung besuchte Thao gemeinsam mit seinem ältesten Sohn ein Gebetstreffen. Sein jüngerer Bruder war unterdessen so außer sich über Thaos Lebenswende, dass er ihn nicht nur bei den örtlichen Behörden anzeigte, sondern auch einen Mob im Dorf gegen ihn aufwiegelte. Die Menge empfing Thao bei seiner Rückkehr mit Schlägen, fesselte ihn und brachte ihn in das örtliche Kulturhaus. Hier drohte ihm der kommunistische Dorfsekretär mit der Verbannung aus dem Dorf, sollte er nicht auf der Stelle schriftlich seinen Glauben an Jesus widerrufen. Doch eine ihm unbekannte Dame hatte Thao kurz zuvor mitten im Tumult zugeflüstert: „Verliere nicht deine Hoffnung auf den Herrn!“, so dass er mutig bekannte: „Ich werde niemals meinen Glauben an Jesus aufgeben … denn Gott ist meine Rettung und er hat mich schon erlöst!“

„Er wollte, dass ich ihn angreife und Jesus verleugne“

Thao durfte zunächst in seinem Dorf bleiben, während er und seine Familie täglichem Spott und Beleidigungen ausgesetzt waren. Doch es war der Hass seines eigenen Bruders, der Thaos Familie endgültig aus ihrer Heimat trieb. Mit Tränen in den Augen berichtet er: „Eines Tages hat mein Bruder meine Schwiegertochter vergewaltigt, weil wir an Jesus glauben. Er wollte damit erreichen, dass ich ärgerlich werde, ihn im Zorn angreife und Jesus verleugne.“ Doch Thao hielt sich an das Vorbild seines Herrn: „Weder mein Sohn und seine Frau noch ich haben ihn angegriffen. Wir haben ihm vergeben und beschlossen, unser Dorf zu verlassen.“

Pastor Trang* aus Zentralvietnam erfuhr von den Ereignissen und gab die Information an Open Doors weiter. Im vergangenen Juli konnten daraufhin in seinem Heimatdorf zwei Häuser bereitgestellt werden, so dass Thao und die Familie seines Sohnes nun eine neue Bleibe gefunden haben.

*Namen aus Sicherheitsgründen geändert

 

Bitte beten Sie für Thao und seine Familie!

  • Beten Sie für Thaos Schwiegertochter, dass sie den Schmerz und die Scham ablegen kann und innerlich frei und heil wird.
  • Danken Sie für Thaos mutiges Bekenntnis und die erstaunliche Vergebungsbereitschaft der drei jungen Christen.
  • Beten Sie für Thaos Bruder und das Heimatdorf, damit das Zeugnis von Gottes Liebe auch in ihren Leben Früchte trägt.
  • Beten Sie für alle vietnamesischen Christen, die täglich dem Druck ihres Umfeldes ausgesetzt sind und mit Vertreibung rechnen müssen.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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