Persönliche Berichte

Nigeria: Von Boko Haram entführter Pastor bittet um Hilfe

Ausmaß der Gewalt gegen Christen in Nigeria weiterhin extrem hoch

Am heutigen 15. Januar hat Open Doors den Weltverfolgungsindex 2020 veröffentlicht. Nigeria ist darin ein Land, das vor allem durch die dort herrschende extreme Gewalt gegen Christen auffällt. Zu den zahlreichen Vorfällen der jüngsten Vergangenheit zählt auch die Entführung eines leitenden Pastors aus dem Bundesstaat Adamawa, Lawan Andimi. In einem Video bittet er um Hilfe, zeigt sich aber gleichzeitig erstaunlich gefasst und glaubensvoll.

Pastor Lawan Andimi (Screenshot Videobotschaft)
Pastor Lawan Andimi (Screenshot Videobotschaft)

„Ich glaube, dass Gott lebt“

„Ich bin nie entmutigt worden, denn alle Umstände, in denen man sich wiederfindet, liegen in Gottes Händen.“ So lautet eine der Aussagen des Pastors, der nach einem Boko-Haram-Überfall auf die Ortschaft Michika am 3. Januar zwischenzeitlich als vermisst galt.

Andimi ist Distriktleiter im Verband der Brüdergemeinden und gleichzeitig lokaler Vorstand der Christlichen Vereinigung von Nigeria (CAN) im Bundesstaat Adamawa. In dem Video bittet er um Hilfe bei seiner Freilassung: „Ich appelliere an meine Kollegen und Mitpastoren, besonders an meinen Präsidenten, Pastor Joel Billy […]. Er kann sein Bestes tun, um mit unserem Gouverneur, Umaru Jibrilla, und anderen für meine Freilassung maßgeblichen Persönlichkeiten zu sprechen.“

Die Aufnahmen zeigen Andimi in einem grauen Trainingsanzug mit orangefarbenem Streifen. In der Videobotschaft gibt er an, seine Entführer würden ihn gut behandeln, und ergänzt: „Ich glaube, dass Gott, der sie [meine Entführer] dazu gebracht hat so zu handeln, lebt und für alles Nötige sorgen wird.“ Und weiter: „Durch Gottes Gnade werde ich mit meiner Frau, meinen Kindern und meinen Kollegen zusammen sein. Wenn ich diese Gelegenheit nicht bekomme, ist es vielleicht der Wille Gottes. Ich möchte, dass alle Menschen, ob nah oder fern, Kollegen und andere, Geduld haben. Weint nicht, macht euch keine Sorgen, aber dankt Gott für alles.“

Hinrichtung von Christen in IS-Manier: „Eine Botschaft an die Christen der Welt“

Bei einem der jüngsten Vorfälle von gezielter Gewalt gegen Christen in Nigeria wurden elf Männer zur Weihnachtszeit hingerichtet (Open Doors berichtete). Das Vorgehen der Mörder war offenbar durch die Hinrichtung von 21 Christen in Libyen im Februar 2015 inspiriert und in einem 56-sekündigen Video festgehalten. Darin wird die Tat als „eine Botschaft an die Christen der Welt“ bezeichnet.

Bitte beten Sie für die Christen in Nigeria!

  • Beten Sie für Pastor Lawan Andimi und seine Familie wie auch für die zahlreichen anderen Entführungsopfer: dass sie in ihrer Lage Gottes Nähe erleben und befreit werden.
  • Beten Sie um Heilung für die zahlreichen Opfer der Gewalt.
  • Beten Sie um Gottes Eingreifen, dass er die Spirale der Gewalt gegen Christen und andere unterbricht und Nigeria Frieden schenkt.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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Weltverfolgungsindex 2024: Platz 6. Im Länderprofil lesen Sie, warum und auf welche Weise Christen in Nigeria verfolgt werden und wie sich das konkret in ihrem Leben äußert.

Ein verfolgter Christ. Rechts daneben der Schriftzug "Weltverfolgungsindex 2025 – Neu am 15.01."

Der Weltverfolgungsindex ist eine Rangliste von 50 Ländern und ein jährlicher Bericht darüber, wo und wie Christen die stärkste Verfolgung und Diskriminierung erleben.