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Open Doors – 65 Jahre an der Seite verfolgter Christen

„Werde wach und stärke den Rest, der noch Leben hat!“

(Open Doors, Kelkheim) – Am 15. Juli 1955 reiste der Gründer von Open Doors, Bruder Andrew, als junger Missionar zum ersten Mal nach Warschau. Am Rande eines großen kommunistischen Jugendfestivals wollte er andere Christen treffen. Er fand eine Kirche unter großem Druck vor, die – von den Christen im Westen weitgehend vergessen – in der Gefahr stand, vom Kommunismus ausgelöscht zu werden. Viele Christen befanden sich in Gefängnissen oder waren in den Untergrund abgetaucht. „Wenn Sie wiederkommen, bringen Sie bitte Bibeln mit“, bat ihn damals ein Pastor in Warschau. Dort erhielt Bruder Andrew auch seine Berufung durch das Bibelwort aus Offenbarung 3, Vers 2: „Werde wach und stärke den Rest, der noch Leben hat, damit er nicht vollends stirbt!“
 

Im Dienst verfolgter Christen
Verfolgte Christen besuchen, ihnen zuhören, mit ihnen beten und Hoffnung geben (Herunterladen: Foto in höherer Auflösung)

Der große Mangel an Bibeln bestimmte den Dienst von Bruder Andrew und einer zuerst kleinen Schar von Christen, die sich ihm anschlossen. Mit einem VW Käfer brachte der nach seinem Weltbestseller als „Der Schmuggler Gottes“ bekannte Bruder Andrew über mehrere Jahre hinweg Bibeln hinter den „Eisernen Vorhang“.
Heute – 65 Jahre später – unterstützt Open Doors verfolgte Christen aller Konfessionen in mehr als sechzig Ländern. Zu dem anfänglichen Schwerpunkt der Bibellieferungen sind umfangreiche Schulungen und Nothilfemaßnahmen sowie Hilfe-zur-Selbsthilfe-Projekte gekommen – immer verbunden mit der Frage an verfolgte Christen: „Wie können wir euch in eurer Situation zur Seite stehen“. Zumeist lautet die erste Antwort darauf: „Bitte betet für uns!“

Viele lokale Mitarbeiter und Partner von Open Doors sind selbst von Verfolgung betroffen. Durch sie hat Open Doors Informationen aus erster Hand. Dadurch ist gewährleistet, dass der Dienst wirksam ist und sich an den Bedürfnissen der verfolgten Christen orientiert.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion erweiterte Open Doors seinen Tätigkeitsschwerpunkt auf die islamische Welt und später auch auf buddhistische und hinduistische Länder als Reaktion auf eine stark zunehmende Verfolgung. Im Jahr 2019 baute Open Doors seinen Dienst über soziale Medien und Online-Kanäle weiter aus, um so Millionen von Christen zu unterstützen, die isoliert und schwer zu erreichen sind. Die aktuelle Corona-Pandemie hat diese Entwicklung zusätzlich beschleunigt, so dass viele Schulungen inzwischen auch digital angeboten und Christen auf diesem Weg ermutigt werden.

Der Leiter von Open Doors Deutschland, Markus Rode, ist mit Blick auf 65 Jahre Dienst an verfolgten Christen dankbar. „Ich danke Jesus, dass aus der Berufung von Bruder Andrew mittlerweile eine weltumspannende Bewegung von Christen geworden ist, die sich für ihre verfolgten Glaubensgeschwister einsetzen. Leider nimmt aber die Verfolgung seit Jahren beständig zu. Es geht heute nicht in erster Linie um das 65-jährige Jubiläum eines Hilfswerkes. Es geht vielmehr darum, das verbleibende Zeitfenster zu nutzen, um die Glieder des Leibes Christi noch enger miteinander zu verbinden. Es gibt nicht eine Kirche im Urlaub und eine in der Verfolgung. Wir alle sind Teil der verfolgten Gemeinde.“

 

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1955 hat Bruder Andrew zum ersten Mal verfolgte Christen in Warschau besucht. Seitdem hat sich der Ein-Mann-Dienst zu einem internationalen Hilfswerk entwickelt.

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