Persönliche Berichte

Nigeria: Ein glücklicher Tag im Flüchtlingslager

Vertriebene Christen erhalten dringend benötigte Nahrungsmittel

(Open Doors, Kelkheim) – „Um etwa 3:30 Uhr schliefen wir zu Hause, als wir das Geräusch von Schüssen hörten. Wir standen auf und stellten fest, dass einige Fulani unser Dorf angriffen“, erinnert sich Pastor Daniel. Er und die anderen Bewohner flohen um ihr Leben. Doch in dem Flüchtlingslager, wo sie derzeit leben, ist die Versorgungslage dramatisch schlecht. Als Partner von Open Doors im Juli dringend benötigte Hilfsgüter lieferten, wurden sie von einer Welle der Dankbarkeit empfangen.

Mit Liedern und Tanzeinlagen zeigen die Christen im Lager ihre Dankbarkeit für die Hilfsgüter
Mit Liedern und Tanzeinlagen zeigen die Christen im Lager ihre Dankbarkeit für die Hilfsgüter

Hunger und die Furcht vor weiteren Angriffen

Alle 1500 Bewohner des notdürftig eingerichteten Lagers sind Christen, die hier seit dem vergangenen Mai Zuflucht gesucht haben. Als lokale Partner von Open Doors die ersten Säcke mit Hilfsgütern abladen, beginnen Frauen vor Freude zu tanzen und vor Dankbarkeit zu singen. Einige der stärkeren Männer heben sogar die schweren Säcke mit Lebensmitteln auf ihren Kopf, um mitzutanzen. Später berichten einige der Christen, was sie erlebt haben.

Mit emotionalen Worten erzählt Gimbiya, wie sie in jener Nacht nur knapp entkommen konnte. „Ich selbst war nicht imstande zu fliehen, aber jemand kam und half mir, in den Busch zu entkommen.“ Doch ihrem Mann erging es weniger gut. „Sie kamen und töteten meinen Mann, während ich aus der Ferne zusah. Ich konnte nur knapp entkommen und versteckte mich irgendwo.“

Bei ihrer Flucht konnten die Christen nichts mitnehmen. Auch jetzt wäre es noch zu gefährlich zurückzukehren, um Kleidung oder andere Habseligkeiten zu holen. „Wegen der Angst in mir ist mein Herz beunruhigt. Ich habe immer das Gefühl, dass sie zurückkommen und mich töten werden“, sagte Gimbiya.

Auch die Kinder im Lager sind sich der gefährlichen Situation bewusst. Ein vielleicht zwölfjähriger Junge namens John sagt: „Selbst wenn wir Nahrung bekommen, essen wir kaum etwas, weil wir uns Sorgen machen. Wir brauchen wirklich Hilfe! Im Moment haben wir nicht einmal Matten, auf denen wir schlafen können. Wir schlafen auf dem Boden.“

Pastor Daniel erklärt: „Die Menschen sind verwirrt und traumatisiert. Sie müssen erst einmal zur Ruhe kommen. Sie leben wie Schafe ohne Hirten.“

Einer der Helfer beschreibt seine Eindrücke so: „Wir sahen, wie das gespendete Essen – offenbar die einzige Mahlzeit des Tages – sofort zubereitet wurde, um den Schmerz des Hungers zu lindern. Die Menschen brachten allerlei Gegenstände mit, um etwas von dem Essen zu transportieren und ihren hungrigen Kindern etwas zu essen zu bringen.“

„Wo auch immer ihr lebt, möge der Herr euch weiterhin segnen!“

Für die nächsten Monate ist den Christen zumindest das Nötigste zum Leben gesichert. „Wir sagen danke. Wir sind so glücklich über das, was ihr für uns getan habt. Wo auch immer ihr lebt, möge der Herr euch weiterhin segnen“, betont eine Frau namens Maria. Eine andere sagt: „All den Menschen, die uns diese Dinge geschenkt haben, möchte ich nur sagen: Danke!“ Durch die Unterstützung zahlreicher Christen konnte Open Doors in den letzten Monaten über 9.000 Familien in Nigeria mit Lebensmitteln, Seife, Mietbeihilfe und geistlicher Unterstützung versorgen.

Bitte beten Sie für die geflohenen Christen in Nigeria:

  • Danken Sie Jesus für seine Versorgung und die Freude der Christen über die Hilfsgüter.
  • Beten Sie, dass er sie vor weiteren Angriffen schützt und ihnen Frieden und innere Heilung schenkt.
  • Beten Sie für alle Christen in unsicheren Regionen Nigerias, dass sie trotz der Gewalt im Glauben stark bleiben und Gottes Nähe und Versorgung umso mehr erleben.
  • Beten Sie für die Angreifer und die große Volksgruppe der Fulani, dass der Heilige Geist unter ihnen wirkt und viele ihre Herzen für das Evangelium öffnen.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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