Pressemeldungen

Größte Bibelschmuggelaktion aller Zeiten verändert China

Heute mehr Christen als Mitglieder der kommunistischen Partei

(Open Doors, Kelkheim) – Genau vor 40 Jahren, in der Nacht zum 18. Juni 1981, brachten 20 Männer auf dem Seeweg eine Million Bibeln nach China. Mit dieser streng geheimen Aktion reagierte Open Doors auf die Bitte verfolgter Christen im Land, die keinen Zugang zu dem verbotenen Buch hatten.

 

Typische Hauskirche in China in den 70-er Jahren und danach
Typische Hauskirche in China in den 70-er Jahren und danach (Herunterladen: Foto in höherer Auflösung)

Es war nicht die erste und auch nicht die letzte Bibellieferung von Open Doors nach China, sicherlich aber die kühnste. Seit 65 Jahren bringt das christlichen Hilfswerk Bibeln und christliche Materialien in Länder, in denen Christen verfolgt werden. Verschiedene Regierungen haben die Bibel als „gefährliches Buch“ indiziert, in Nordkorea kann der Besitz das Todesurteil bedeuten, in anderen Ländern droht Gefängnis. Im heutigen China lässt das Regime gerade eine verfälschte Version der Bibel drucken und verbreiten, die mit den Kernwerten des Regimes vermischt wird.

Mao wollte sie auslöschen – heute fast 100 Millionen Christen in China

Unter Mao wurden zahlreiche Christen in Straflager verschleppt oder ermordet, darunter viele Pastoren. Tausende Kirchen wurden zerstört. Christen wurden öffentlich gedemütigt und gezwungen, ihren Glauben zu widerrufen. 1960 waren es noch etwa eine Million Christen. Doch sie begannen sich heimlich zu treffen und zu beten. Eine große Erweckung mit vielen Wundern und Heilungen führte zur Entstehung der größten Untergrundgemeinde aller Zeiten. 1980 waren es bereits 10 bis 15 Millionen Christen. Heute wird die Zahl der Christen in China auf annähernd 100 Millionen geschätzt. Damit liegt sie höher als die Zahl der kommunistischen Parteimitglieder.

Am 18. Juni 1981 hatte ein Team von Open Doors in nur zwei Stunden eine Million Bibeln, wasserdicht eingeschweißt in 232 großen Paketen, an einen Strand in Südchina gebracht. Das „Projekt Perle“ barg für jeden Beteiligten enorme Risiken – vor allem aber für die vielen chinesischen Christen, die die schwimmenden Pakete am Strand in Empfang nahmen und die Bibeln später unter Lebensgefahr im Land verteilten. Dieses „Saatgut“ diente als Basis für das enorme Wachstum der Untergrundkirche. Noch heute sind die Bibeln in Gebrauch.

Seit der Machtübernahme von XI Jinping sind Christen erneut sehr hoher Verfolgung ausgesetzt. Kirchen werden systematisch überwacht, nicht-regierungstreue Pastoren verhaftet; Kindern unter 18 Jahren ist es verboten an christlichen Veranstaltungen teilzunehmen. Wer am Glauben festhält, riskiert die Streichung staatlicher Unterstützung oder den Verlust seiner Arbeitsstelle. Pfarrer und Pastoren sind verpflichtet, die Führung der kommunistischen Partei zu unterstützen und das sozialistische System aufrecht zu erhalten. Seit 2013 hat das Regime mindestens 18.000 Kirchen oder kirchliche Einrichtungen schließen oder zerstören lassen.

Der Leiter von Open Doors Deutschland, Markus Rode, blickt am 40. Jahrestag von „Projekt Perle“ dankbar zurück, aber auch nach vorne: „Eine Million Bibeln haben Millionen verfolgter Christen Zuversicht gebracht und im Glauben an Jesus Christus gestärkt. Auch die aktuelle Verfolgungswelle unter Xi Jinping wird ihr Ziel verfehlen und viele Christen sogar darin bestärken, ihren Glauben noch aktiver zu verbreiten, so wie damals unter Mao. Wir werden weiter an der Seite der verfolgten Christen in China stehen und dafür beten, dass China von dem Evangelium der rettenden Botschaft Gottes durchdrungen wird.“

 

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