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Malaysia: Kirchenbesuch für Muslime per Fatwa verboten

Wachsender Einfluss von Islambehörden bereitet Christen Sorge

(Open Doors, Kelkheim) – Im malaysischen Bundesstaat Selangor verbietet eine „Fatwa“ (islamisches Rechtsgutachten) Muslimen seit Kurzem, nichtmuslimische Gotteshäuser zu betreten. Dieser tiefe Eingriff in die Religionsfreiheit hat Christen und Angehörige anderer religiöser Minderheiten stark beunruhigt, ähnlich wie Teile der islamischen Mehrheitsbevölkerung. Er steht unter anderem im Widerspruch zu den regelmäßigen Aufrufen der Zentralregierung zu religiöser Toleranz.

Zwei malaysische Mädchen fahren auf dem Fahrrad frontal auf die Kamera zu und hinter ihnen sieht man die von Häusern umgebene Gasse
Beschaulicher Alltag in Selangor (Symbolbild)

Christliche Informationsveranstaltung als Stein des Anstoßes

Der Bundesstaat Selangor in Westmalaysia gehört zu den bevölkerungsreichsten des Landes. Die Fatwa ist eine Reaktion auf das Verhalten des malaysischen Sportministers. Unter seiner Leitung fand kürzlich eine öffentliche Veranstaltung statt, in der besonders Nichtchristen unter den Malaysiern eingeladen waren, sich über den christlichen Glauben zu informieren. Dies löste eine negative Reaktion der Islambehörde aus, die argumentierte, eine solche Veranstaltung verstoße gegen das bestehende Anti-Propaganda-Gesetz. Das Gesetz ist Bestandteil der malaysischen Verfassung und untersagt Nicht-Muslimen, unter Muslimen für ihren Glauben zu werben.

Die Fatwa wird auch in der malaysischen Öffentlichkeit diskutiert. Dabei sehen die einen in ihr lediglich eine Bestätigung dessen, was bereits in der Verfassung steht. Dort wird der Islam als Staatsreligion festgeschrieben, zudem definiert sie einen Malaysier als einen Muslim. Andere hingegen argumentieren, das bloße Betreten eines Gotteshauses durch einen Muslim sei nicht als Propaganda zu werten und sollte daher nicht unter das Gesetz fallen.

Einer der lokalen Partner von Open Doors sagte: „Es ist beunruhigend zu sehen, dass derartige Vorfälle zunehmen. Dadurch wird den Islambehörden mehr und mehr Kontrolle gegeben, während die Rechte der Minderheiten, insbesondere der Christen, eingeschränkt werden.“

Schläge vom Lehrer wegen Bibellesen

Bereits in der Grundschule sind junge Christen mit wachsender Ausgrenzung konfrontiert, wenn sie ihren Glauben bekennen – etwa durch das Lesen der Bibel. Das geschieht nicht nur durch ihre islamischen Mitschüler, sondern sogar durch Lehrer, wie das folgende Beispiel zeigt. Ein Junge erzählt: „Ich nahm eine Bibel mit in die Schule, um darin zu lesen, sobald ich all meine Hausaufgaben erledigt hatte. Ich wollte so die freie Zeit in der Schule füllen, aber der Lehrer nahm meine Bibel und schlug mir damit auf den Kopf. Ich war traurig, weil meine Bibel so behandelt wurde; meine Freunde, die andere religiöse Bücher wie den Koran lesen, werden nicht gescholten oder so behandelt.“

Auf dem Weltverfolgungsindex 2023 belegt Malaysia den 43. Platz unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

Quelle: Open Doors

Bitte beten Sie für die Christen in Malaysia!

  • Beten Sie, dass die Christen in Selangor sich nicht einschüchtern lassen und kreative Wege finden, ihren Glauben auch vor Muslimen zu bekennen.
  • Beten Sie um Schutz und Weisheit für die malaysischen Christen, damit sie gut mit dem wachsenden Druck umgehen können.
  • Beten Sie besonders für die christlichen Kinder, dass sie im Glauben unerschütterlich sind und gute Freunde in der Schule haben.
  • Beten Sie für die malaysische Regierung, dass sie die Religionsfreiheit weiter schützt und das geltende Recht für alle gleich anwendet.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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Länderprofil Malaysia

Weltverfolgungsindex 2024: Platz 49. Im Länderprofil lesen Sie, warum und auf welche Weise Christen in Malaysia verfolgt werden und wie sich das konkret in ihrem Leben äußert.

Eine Mitarbeiterin von Open Doors betet für eine verfolgte Christin

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