Persönliche Berichte

Pakistan: Christliche Mutter von vier Kindern zum Tod verurteilt

Familie plant, vor dem Obersten Gericht Pakistans Berufung einzulegen

(Open Doors, Kelkheim) – Die vierzigjährige Shagufta Kiran wurde im September 2020 von einem muslimischen Mann beschuldigt, blasphemische Inhalte in einer WhatsApp-Gruppe verbreitet zu haben. Im September dieses Jahres verhängte ein Gericht in Islamabad aufgrund dieser Anschuldigung die Todesstrafe. Die Familie plant, gegen das Urteil Berufung einzulegen, um Shaguftas Freilassung zu erreichen. Bitte beten Sie für ihre Situation.

Portrait einer Frau mit blauem Auge
Shagufta ist derzeit im Gefängnis und hofft darauf, ihren Mann und ihre Kinder wiederzusehen

Auch Ehemann und zwei Kinder vorübergehend in Haft

Der Kläger namens Shiraz Ahmad Farooqi war zum Zeitpunkt der Anklage Mitglied derselben WhatsApp-Gruppe, der auch Shagufta Kiran angehörte. Aufgrund seiner Anklage im September 2020 wurde am 21. Juli 2021 beim Cyber Crime Reporting Centre (Meldestelle für Internetkriminalität) in Islamabad ein Verfahren gegen Shagufta eingereicht. Darin werden ihr unter anderem Verstöße gegen die Abschnitte 295-A und 295-C des berüchtigten pakistanischen Blasphemiegesetzes zur Last gelegt. Eine Woche später, am 29. Juli, wurde sie zusammen mit zwei ihrer vier Kinder (damals 10 und 12 Jahre alt) und ihrem Ehemann verhaftet. Nach kurzer Haft wurden ihr Mann und ihre Kinder freigelassen, doch Shagufta blieb in Haft und musste sich vor Gericht verantworten. Sie wurde für schuldig befunden und am 18. September 2024 von Richter Afzal Majoka verurteilt.

Das Gericht verurteilte Shagufta gemäß Abschnitt 295-C des Blasphemiegesetzes, das die Todesstrafe und eine Geldstrafe von 300.000 Rupien (ca. 1.000 €) vorsieht. Außerdem wurde sie nach Abschnitt 11 des Gesetzes zur Verhinderung von Internetkriminalität verurteilt, der eine Freiheitsstrafe von 7 Jahren und eine Geldstrafe von 100.000 Rupien (ca. 330 €) vorsieht.

Erinnerung an Asia Bibi

Wie ihr Anwalt mitteilte, plant die Familie, gegen das Urteil vor dem Obersten Gerichtshof Berufung einzulegen. Shagufta befindet sich derzeit im Adiala-Gefängnis in Rawalpindi, wo sie in Einzelhaft gehalten wird. Es ist zu befürchten, dass ihr Leben auch dort ernsthaft bedroht ist. In der Vergangenheit kam es in mehreren Fällen, bei denen Personen aufgrund der Blasphemiegesetze angeklagt waren, zur Tötung der Beklagten durch Lynchjustiz.

Das Verfahren gegen Shagufta Kiran weckt Erinnerungen an Asia Bibi, die im Anschluss an ihre Verurteilung zum Tod über neun Jahre in Haft verbringen musste, bevor sie im Januar 2019 endgültig freigesprochen wurde. Zehntausende Christen im Land und in aller Welt hatten für die Freilassung der fünffachen Mutter gebetet.

Nach Angaben der US-Kommission für internationale Religionsfreiheit sind in Pakistan seit 1987 mehr als 2.100 Menschen der Blasphemie angeklagt worden.

Bitte beten Sie für Shagufta und ihre Familie:

  • Beten Sie um Gottes Trost und Stärke für Shagufta, damit sie trotz ihrer schwierigen Situation zuversichtlich auf Jesus blicken kann.
  • Beten Sie um Schutz vor Übergriffen für sie und ihre Familie, die durch das Verfahren ebenfalls gefährdet ist.
  • Beten Sie für das bevorstehende Berufungsverfahren – besonders für den Anwalt der Familie und die zuständigen Richter, dass Gott sie zum Segen für Shagufta gebraucht.
  • Segnen Sie den Kläger Shiraz Ahmad Farooqi und andere Muslime, die gegen die Christen in Pakistan vorgehen; beten Sie darum, dass sie den Vater im Himmel erkennen (vgl. Joh 15,21).

Vielen Dank für Ihr Gebet

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