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In China hat ein Pekinger Gericht den Buchladenbesitzer und Hausgemeindechristen Shi Weihan für schuldig befunden, ein illegales Unternehmen zu betreiben.
Es verurteilte den 38-Jährigen zu drei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von umgerechnet 15.600 Euro. Das internationale Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors bittet, für den zuckerkranken Shi Weihan und seine Frau und die zwei Töchter zu beten.
Am 28. November 2007 wurde Shi von Beamten des Pekinger Sicherheitsamtes (PSB) verhaftet. Sie beschlagnahmten christliche Literatur, seinen Computer sowie Geschäftsunterlagen. Am 4. Januar 2008 wurde er wegen Mangel an Beweisen aus der Haft entlassen; jedoch zwei Monate später erneut verhaftet und kam in Einzelhaft. Wie der Informationsdienst Compass Direct mitteilte, habe Shi seinen Laden legal betrieben und lediglich amtlich genehmigte Bücher verkauft. Seine "Holy Spirit Trading Co." druckte Bibeln und christliche Literatur zwar ohne Autorisierung, lieferte die Literatur jedoch kostenlos an chinesische Hausgemeinden. In der Vergangenheit hätte Shi keine Probleme mit Behörden gehabt, sagte Ray Sharpe, ein enger Freund.
Shis Frau, Zhang Jing, und einige Angestellte wurden ebenfalls verhaftet, aber wieder freigelassen. Shis Gesundheitszustand verschlechterte sich in der Haft, zeitweise wurden dem Diabetiker Medikamente verweigert. Auch Besuche waren nur selten erlaubt. Meist kannten Zhang Jing und die beiden Töchter Shi Jia (12) und Shi En Mei (8) seinen jeweiligen Aufenthaltsort nicht. Die Pekinger Hausgemeinde, zu der Shi und seine Familie gehören, wurde von Sicherheitspolizisten überwacht
Einsatz für Schwache
Die Gefängniszeit wurde vermutlich ab dem Tag seiner ersten Verhaftung Ende November bis November 2010 festgesetzt, so Compass Direct. Die schriftliche Urteilsbegründung wird innerhalb von 15 Tagen erwartet, sagte Ray Sharpe. Shi sei unsicher, ob er in Berufung gehen will. Sharpe hofft, dass die Gefängnisstrafe aufgrund Shis Gesundheitszustand in eine Art Hausarrest in einem Krankenhaus umgewandelt wird. Bei Freunden und Geschäftspartnern gilt Shi als "musterhafter Bürger", der durch seinen Patriotismus auffiel. Er habe sich für arme, benachteiligte Christen auf dem Lande sowie Kinder von Minderheiten eingesetzt. Chinesische Beamte behaupten, dass der einzige staatlich genehmigte Bibelverlag (Amity Press) genügend Bibeln herstellt, um den Bedarf der chinesischen Kirche zu decken. Hausgemeinden in China und Organisationen, die sich für Religionsfreiheit einsetzen, berichten von einem Mangel an Bibel bzw. Studienliteratur. Zudem beklagen sie, dass Amity einen Großteil der Bibeln für den Export druckt und die im Inland verkauften Exemplare für viele Christen nicht erhältlich seien.
Seit den 1970er Jahren unterstützt Open Doors die wachsende Hausgemeindebewegung in China, die vom Staat als illegal eingestuft wird. Im vorigen Jahr wurden 2,3 Millionen Bibeln und theologische Schulungsmaterialien bereitgestellt; 14.700 Pastoren, Gemeindeleiter oder Gemeindemitarbeiter nahmen an Schulungen und Seminaren teil.
Quelle: u.a. Compass Direct / Übersetzung Open Doors Deutschland