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Polizisten haben Anfang September in Pakistan zwei Christen verhaftet und gefoltert. Wie jetzt bekannt wurde, sind die beiden Männer Augenzeugen der pogromartigen Ausschreitungen gegen Christen in Gojra im August 2009. Sie wurden am 2. bzw. 7. September wegen "Aufruhr mit tödlichen Waffen und Verbreitung von Schrecken durch Schüsse" verhaftet. Naveed Masih (32) und sein 25-jähriger Bruder Nauman Masih gewährten während der Ausschreitungen 300 Frauen, Kindern und alten Leuten Zuflucht. Naveed Masih wird vorgeworfen, von einem Hausdach aus Warnschüsse in die Luft und vor die Füße der herannahenden Extremisten abgefeuert zu haben, um die Menge zu zerstreuen. Die Brüder bestreiten den Schusswaffengebrauch.
Auf dem aktuellen Weltverfolgungsindex des Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors steht Pakistan auf Platz 13. Die Mehrheit der Bevölkerung ist muslimisch. Etwa 2 Prozent sind Christen. In Gojra im Nordosten von Pakistan haben muslimische Extremisten am 1. August 2009 rund 50 Häuser und Kirchen in Brand gesetzt. Auslöser waren das Gerücht, Christen hätten den Koran beleidigt. Mindestens 14 Christen, darunter Frauen und Kinder, starben. Einige wurden bei lebendigem Leib verbrannt. Zu massiven Protesten und Angriffen kam es bereits am 30. Juli in der Ortschaft Korian nahe Gojra. Hier wurden 60 Häuser niedergebrannt. Von den über Hundert muslimischen Angreifern soll lediglich ein Mann verhaftet worden sein, berichtete Compass Direct.
In Haft gefoltert
Wie Naveed berichtete, wurden die Brüder im polizeilichen Schulungszentrum Choong 18 Tage lang festgehalten. Tagelang habe die Polizei ihnen nichts zu essen gegeben. Naveed berichtete von Folter durch die Polizisten. Sie sollten zugeben, mit Terrororganisationen in Kontakt zu stehen, von denen sie Waffen und Munition erhalten. "Manchmal wurden wir mit verhülltem Kopf in einen dunklen Brunnen gehängt", erzählt er. "Sie schlugen mit Rohrstöcken auf meine Handrücken. Manchmal hängten sie mich kopfüber auf und prügelten auf mich ein."
Täter weiter auf freien Fuß
Obwohl nachweislich Hunderte Islamisten das überwiegend christliche Gebiet von Gojra angegriffen haben, erstatteten die Täter Anzeigen gegen 129 Christen. Informanten zufolge soll damit Druck auf die christliche Gemeinschaft ausgeübt werden. Bis jetzt wurden lediglich Naveed und Nauman Masih verhaftet. Das Rechtshilfezentrum CLAAS erreichte ihre Haftverschonung gegen Kaution. Der einzige verhaftete Muslim hat umgerechnet 8.000 Euro geboten, wenn die Christen ihre Klage fallen lassen, erzählte Nauman Masih. Die Polizei habe nicht die Absicht, die übrigen Angreifer festzunehmen. Zudem seien drei Schecks für die Entschädigung der Opfer vom Justizminister der Provinz Punjab in Höhe von jeweils 800 Euro zurückgezogen worden sein. Nauman vermutet, weil die Empfänger zu den fälschlich angeklagten 129 Christen gehören.
Quelle: Compass Direct
Pakistan ist ein Land der dreijährigen Gebetskampagne "Gefährlicher Glaube": 10 Minuten pro Woche beten für verfolgte Christen in islamischen Ländern. Bestellung Sonderheft "Gefährlicher Glaube" und Anmeldung zur Gebetskampagne unter www.opendoors-de.org