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Untersuchung der Massaker in Nigeria gefordert
(KELKHEIM, 21. April 2010 Open Doors) – Das Hilfswerk Open Doors appelliert an die Regierung von Nigeria, die Religionsfreiheit in dem westafrikanischen Land durch konkrete Maßnahmen besser zu schützen. Anlass sind die wiederkehrenden ethnisch-religiös motivierten Massaker, zuletzt im Bundesstaat Plateau mit mehreren hundert Toten.
Open Doors fordert Nigeria zu unabhängigen Untersuchungen der Massaker im März 2010 in und um Jos (Bundesstaat Plateau) auf. In den Untersuchungsauftrag einbezogen werden sollte dabei auch das Verhalten der Armee. Es gibt Hinweise darauf, dass sich die Sicherheitstruppen beim Schutz der Bevölkerung bewusst zurückgehalten haben und möglicherweise parteiisch gewesen sind. Bis zur Klärung dieser Vorwürfe sollten die verantwortlichen Kommandeure vom Dienst freigestellt werden, fordert Open Doors. Diese Maßnahme könnte das zerstörte Vertrauen der Bevölkerung wieder aufbauen. Außerdem sollten die Opfer – gleich welcher Religionszugehörigkeit – rasch und unbürokratisch entschädigt werden. Im heute versandten Schreiben an den Botschafter von Nigeria in Deutschland, Seine Exzellenz Abdul-Kadir bin Rimdap, erklärt das Hilfswerk, dass bei allen positiven Bemühungen der Bundesregierung von Nigeria, den Schutz der Bevölkerung gleich welcher Religionszugehörigkeit im Bundesstaat Plateau zu gewährleisten, es doch Anlass zur Besorgnis gibt. Die in der Verfassung in Artikel 38.1 verankerte Religionsfreiheit muss für alle Bürger Nigerias gelten. Der Staat hat nach der Überzeugung von Open Doors für den Schutz dieser Freiheit Sorge zu tragen.
Deutsche Politik gefordert
Das Hilfswerk bittet die deutsche Politik, die Situation in Nigeria aktiv zu beobachten und insbesondere den Ausgang der genannten Untersuchungen zu verfolgen. In Nigeria ist es seit 1999 immer wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen, besonders in den nördlichen und den zentralen Bundesstaaten. Als bevölkerungsreichstes Land Afrikas nimmt es eine Schlüsselrolle für den gesamten Kontinent ein. Umso wichtiger ist, dass Nigeria in der Bewältigung seiner schwierigen politischen Situation Solidarität und Unterstützung erfährt.