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Malediven: Christ ausgewiesen

Kirchen sind verboten – Einheimische Christen leben ihren Glauben im Geheimen

 

(Open Doors) – Im Inselreich der Malediven wurde ein indischer Lehrer am 14. Oktober des Landes verwiesen, weil er eine Bibel in seinem Haus hatte. Zuvor war Shijo Kokkattu von Sicherheitskräften 15 Tage lang festgehalten worden. Das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors bittet um Gebet für den Christen und weist darauf hin, dass besonders die wenigen Christen muslimischer Herkunft auf den Malediven gefährdet sind. Sie können ihren Glauben nur im Geheimen leben und brauchen den Beistand im Gebet von Glaubensgeschwistern in aller Welt. Die Regierung stellt die Verbreitung nicht-islamischer Lehren unter Strafe.

Folgenreicher Fehler

Der 30-jährige Shijo Kokkattu, katholischer Christ und Lehrer an der Raafainu-Schule auf dem Raa-Atoll, wurde bei einer Hausdurchsuchung durch die Polizei Ende September festgenommen. Unter dem Vorwurf, Kokkattu predige Muslimen seinen christlichen Glauben, brachten ihn die Beamten zum Verhör auf eine andere Insel. Shijo Kokkattu arbeitete seit zwei Jahren an der Schule, deren Direktor ihn als "sehr guten Lehrer" bezeichnete. Versehentlich hatte Kokkattu einige christliche Lieder in einem indischen Dialekt sowie ein Marienbild auf den Schulcomputer hochgeladen. Kollegen hatten ihn daraufhin angezeigt.

Gesetz gegen nicht-islamische Lehren

99 Prozent der rund 311.000 Einwohner des beliebten Urlaubsziels Malediven sind Muslime. Es gilt die Scharia, das islamische Recht, die den Übertritt vom Islam zu einer anderen Religion verbietet. Alle Gesetze und Bestimmungen sind der Scharia untergeordnet. Nur einige wenige Christen leben auf den Malediven, die meisten sind ausländische Gastarbeiter. Seit Jahren gehört der Inselstaat zu den zehn Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Aktuell belegt das Land Platz 6 des Open Doors-Weltverfolgungsindex. Der Islam ist Staatsreligion. Die Gesetzgebung verbietet die Ausübung jeder anderen Religion. Die Regierung sieht sich als Hüterin und Verteidigerin des Islam. Kirchen sind verboten; der Import christlicher Literatur ist untersagt. Aus Angst vor Entdeckung praktizieren Christen muslimischer Herkunft ihren Glauben nur heimlich.

Im September hat das Ministerium für Islam-Angelegenheiten das "Gesetz für religiöse Einheit" aus dem Jahr 1994 verschärft und neue Vorschriften erlassen. Demnach ist das Verbreiten nicht-islamischer Lehren verboten. Nur amtlich genehmigte Prediger dürfen in der Öffentlichkeit sprechen. Sie dürfen dabei keinen Hass gegen Anhänger anderer Religionen schüren. Jede Verletzung des Gesetzes kann mit zwei bis fünf Jahren Haft, der Verbannung oder Hausarrest bestraft werden. Ausländer, die sich hierbei strafbar gemacht haben, werden des Landes verwiesen. Die schärferen Regeln waren von Mitgliedern islamischer Organisationen wie der "Islamic Foundation of Maldives" kritisiert worden. Da sich der Koran gegen das Judentum und Christentum ausspreche, sollten sie ihrer Meinung nach auch diese Religionen kritisieren dürfen.

Gebetsanliegen:

  • Beten Sie für Shijo Kokkattu und um für Schutz und Bewahrung für die wenigen Christen auf den Malediven.
  • Beten Sie um Weisheit für Christen in Gesprächen mit Muslimen über den christlichen Glauben.
  • Beten Sie für die Christen muslimischer Herkunft um Möglichkeiten, mit anderen Christen Gemeinschaft zu haben, und in ihrem Glauben und ihrem Vertrauen auf Gott wachsen.

 

QuelleCompass Direct