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Kasachstan: Regierung erhöht Druck auf Gemeinden
(Open Doors) - Die Regierung im zentralasiatischen Kasachstan hat ihr Vorgehen gegen religiöse Gemeinschaften verschärft. Gemäß dem "Gesetz zur Religionsausübung und Regulierung religiöser Gemeinschaften" wurden 579 religiöse Gruppen, darunter viele christliche Gemeinden, aufgrund fehlender staatlicher Anerkennung verboten. Sie scheitern an der vorgeschriebenen Mindestanzahl von 50 Mitgliedern als Voraussetzung für die staatliche Anerkennung. Bestehende Gruppen haben bis zum 25. Oktober dieses Jahres Zeit, sich neu registrieren zu lassen. In der Zwischenzeit sind öffentliche Treffen wie Gottesdienste verboten. Gemeinschaften sind gezwungen, ihre Treffen in Privathäusern abzuhalten. Staatliche Beamte kontrollieren ihre Aktivitäten. Die russisch-orthodoxe Kirche und islamische Gemeinschaften sind von den Regelungen nicht betroffen.
Gemeindeleiter verurteilt
Bereits am 8. Februar wurde der Leiter einer Baptistengemeinde in Ekibastuz, Region Pavlodar im Osten des Landes, zu einer empfindlichen Geldstrafe verurteilt. Aleksei Asetov, Arbeiter und Vater von zehn Kindern, muss als Leiter der staatlich nicht anerkannten Gemeinde ein Bußgeld von umgerechnet mehr als 2.400 Euro zahlen. Das entspricht in etwa dem Eineinhalbfachen eines durchschnittlichen Jahreseinkommens in der Region. Die Gemeinde hatte sich in seinem Haus versammelt. Zudem verbot der Richter der Gemeinde weitere Aktivitäten. Das Urteil ist das erste aufgrund der im Oktober 2011 in Kraft getretenen Religionsgesetze. Diese Regeln ähneln stark den Religionsgesetzen, die in anderen Ländern Zentralasiens bereits zu starken Einschränkungen für verschiedene Religionsgemeinschaften geführt haben. Das "Gesetz zur Religionsausübung und Regulierung religiöser Gemeinschaften" zielt zusammen mit einem weiteren Gesetz darauf ab, den extremistischen Islam in Kasachstan einzudämmen. (Foto: St. Nicholas Kathedrale in Almaty/Open Doors)
Hausdurchsuchung in Gemeinde
Am 29. Januar haben Beamte des Amtes zur Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus sowie örtliche Mitarbeiter des Amtes für religiöse Angelegenheiten eine Hausgemeinde in Petropavl im Osten des Landes durchsucht. Sie beschlagnahmten Bibeln, Bücher US-amerikanischer Autoren wie Josh McDowell und DVDs, die im Foyer der Gemeinde auslagen. Von Pastor Rudoy wurde die Unterzeichnung eines Dokumentes verlangt, in dem ihm die illegale Verbreitung religiöser Literatur vorgeworfen wird. Rudoy weigerte sich. Nach seinen Angaben "besuchten" zwei Wochen später erneut Beamte den Sonntagsgottesdienst der Gemeinde.
Kasachstan belegt auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors Platz 45.
Bitte stellen Sie sich mit Ihrem Gebet an die Seite der Christen in Kasachstan. Wir danken Ihnen von Herzen.
- Beten Sie für die Gemeinden, die offiziell verboten sind und deren Aktivitäten damit kriminalisiert werden. Treffen sie sich weiter in ihren Hausgemeinden, machen sie sich strafbar.
- Beten Sie für die Pastoren und Leiter staatlich nicht anerkannter Gemeinden. Sie brauchen viel Weisheit, wie sie ihre Gemeinden führen können.
- Beten Sie für Aleksei Asetov und seine Familie. Für ihn es kaum möglich, die hohe Geldstrafe zu begleichen.