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(Open Doors) – Am 14. Juni hat ein pakistanisches Gericht den 56-jährigen Karma Patras vom Vorwurf der Blasphemie freigesprochen. Der Pastor war bereits im Februar gegen Kaution aus dem Gefängnis in Sheikhupura entlassen worden, nachdem er dort vier Monate in Haft gesessen hatte. Der Grund für den unerwarteten Freispruch war, dass der Ankläger Syed Zulgarnain Shah seine Anklage zurückgezogen hat. Er habe Patras zu Unrecht der Blasphemie beschuldigt, so Shah. Einheimische Christen bekundeten gegenüber World Watch Monitor ihr Erstaunen über die bemerkenswerte Wendung. Sie wüssten von keinem anderen Fall, bei dem ein Ankläger seine Vorwürfe zurückgenommen habe. Während mit Patras in diesem Jahr bereits der vierte Christ von einer Blasphemieanklage freigesprochen wird, verbringt die wegen Blasphemie angeklagte und zum Tod verurteilte Asia Noreen Bibi bereits ihr viertes Jahr im Gefängnis.
Predigt wird zum Stein des Anstoßes
Bei einer Trauerfeier am 13. Oktober – kurz vor dem hohen islamischen Eid-ul-Adha Fest – sprach Pastor Patras über das vollkommene Opfer Jesu, der sich selbst für alle Menschen in den Tod gegeben hat. Tieropfer seien nicht mehr nötig, so Patras, der aus Kapitel 66 des Propheten Jesaja zitierte. Dadurch fühlten sich anwesende Muslime in ihrer Frömmigkeit attackiert, denn das Opfern von Schafen, Rindern oder Kamelen zur Vergebung eigener Sünden ist ein Kennzeichen des islamischen Eid-ul-Adha. Nachdem Patras angezeigt und verhaftet worden war, versammelte sich eine aufgebrachte Menschenmenge vor der Polizeistation und forderte seine Auslieferung. Der Mob drohte zudem, Patras‘ fünf Söhne samt ihren Familien zu verbrennen, sollten diese nicht sofort das Dorf verlassen. Die so Bedrohten folgten der Aufforderung. Einige Zeit später konnten die fünf Söhne und weitere Christen jedoch in einem Gespräch mit dem Ankläger Shah darlegen, dass nichts Verwerfliches gegen den Islam oder das Fest gesagt worden sei. Shah sah seinen Irrtum ein und war bereit, seine Anklage beim Sangla Hill Gerichtshof zurückzuziehen.
Blasphemiegesetze als Druckmittel
Nach wie vor werden Anschuldigungen der Blasphemie gegen den Koran oder gegen den Propheten Mohammed als Druckmittel missbraucht, um Christen, aber auch Muslime, einzuschüchtern oder ins Gefängnis zu bringen. Dahinter stecken nicht selten persönliche Feindschaften, Habgier oder religiös begründeter Hass. Deshalb sitzt die fünffache Mutter Asia Bibi bis heute in genau dem Gefängnis, aus dem Pastor Patras freigelassen wurde. Sie bittet um Gebet, damit sie weiter stark bleibt in ihrer Nachfolge Jesu. Pakistan rangiert auf Platz 14 des Weltverfolgungsindex von Open Doors, der Liste von 50 Ländern, in denen Christen am härtesten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.
Bitte stellen Sie sich an die Seite unserer Glaubensgeschwister in Pakistan.
- Danken Sie Gott für die Freilassung von Pastor Patras.
- Beten Sie um Versöhnung, auf dass Gottes Gnade die Herzen aller Dorfbewohner erreicht.
- Bitte beten Sie für die fünf Söhne des Pastors und ihre Familien.