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Laos: Beamte schließen Dorfkirche
(Open Doors) – Im südostasiatischen Vielvölkerstaat Laos werden Christen immer wieder Opfer behördlicher Willkür. Seit Jahren sind sie in der Demokratischen Volksrepublik einer offensichtlichen Vertreibungsstrategie ausgesetzt. Immer wieder kommt es zu Ausweisungen ganzer Gruppen von Christen aus ihren Heimatdörfern. Dadurch wird ihnen ihre Existenzgrundlage genommen und sie sind gezwungen, sich eine neue Heimat zu suchen.
Christentum als List des Westens
Anfang April haben Beamte im Bezirk Saybuly im Süden des Landes eine Kirche versiegelt. Der Übergriff fand statt nach der Durchführung eines zweitägigen Seminars über die "Gefahren religiöser Überzeugungen" in Khamnonsung. Gleichzeitig kündigten die Beamten weitere Schließungen staatlich nicht-registrierter Gemeinden in dem zur Provinz Savannakhet gehörenden Bezirk an. Von den insgesamt 30 Kirchengebäuden in der Provinz sind nur sieben offiziell anerkannt. (Symbolfoto Laos/Open Doors)
Wie die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch for Lao Religious Freedom (HRWLRF) berichtet, ordneten der örtliche Kader der kommunistischen Partei Saysamorn, der stellvertretende Bezirkspolizeichef Saysana sowie der Bezirksleiter für religiöse Angelegenheiten die Teilnahme aller Dorfbewohner an dem Seminar "Tricks des Feindes" vom 3. bis 5. April an. Wie Teilnehmer aussagten, erklärten die Beamten darin, dass westliche Länder, insbesondere die USA, den christlichen Glauben dafür benutzen würden, die laotische Regierung zu destabilisieren. Anschließend verhängten sie ein Verbot gegen die weitere Nutzung der örtlichen Kirche, da für diese keine Baugenehmigung vorliege. Fortan können sich die 745 Christen des Dorfes nur noch in Privathäusern treffen. Bemerkenswert dabei ist: Die Kirche in Khamnonsung wurde bereits im Jahr 1963 errichtet und damit lange vor der kommunistischen Machtübernahme im Jahr 1975. Offenbar sah 49 Jahre lang keine Behörde einen Grund für Beanstandungen.
Widerstand gegen Kirchenschließung – Hier klicken zum Weiterlesen
Nach HRWLRF-Angaben haben sich am 1. April im Bezirk Saybuly zwei Gemeinden in zuvor behördlich geschlossenen Gebäuden demonstrativ zum Gottesdienst versammelt: in der am 22. Februar versiegelten 37 Jahre alten Kirche in Kengweng und in einem Gebäude in Dongpaiwan. Das Gebäude war am 14. September 2011 beschlagahmt worden.
Abkehr vom Glauben oder Ausweisung
Unterdessen erhielten eine Reihe von Christen im Norden Laos die behördliche Anweisung, ihren Glauben zu widerrufen; andernfalls drohe ihnen die Ausweisung aus ihren Heimatdörfern. Am 2. März lud ein offizielles Komitee aus etwa 20 Beamten, KP-Parteimitgliedern und Sicherheitskräften des Dorfes Dongvieng im Luang-Namtha-Bezirk Viengphuka den dort wohnenden Pastor Khamla vor. Beim Verhör wies man ihn wegen seines christlichen Glaubens scharf zurecht und befahl ihm, seinen Glauben innerhalb von fünf Tagen aufzugeben. Andernfalls werde er "aus dem Dorf geworfen". Im Bezirk Pakoo des Bezirks Luang Prabang stellte der Vorsteher des Dorfes Hueygong zehn christlichen Familien mit insgesamt 65 Mitgliedern am 18. Februar vor die gleiche Wahl.Druck auf Christen von mehreren Seiten. (Symbolfoto Open Doors: Christinnen beim Gebet)
Offiziell herrscht in Laos Religionsfreiheit, doch viele Christen im Land sehen sich gezielten Anfeindungen durch die buddhistisch geprägte Bevölkerung und lokale Behörden ausgesetzt. Gerade unter den Volksgruppen Hmong und Khmu findet die christliche Botschaft jedoch immer neue Anhänger, die starker Verfolgung ausgesetzt sind. Von den mehr als sechs Millionen Einwohnern sind rund zwei Prozent Christen, überwiegend gehören sie evangelischen Gemeinden an. Die meisten Christen leben in ländlichen Gebieten und gehören zum Volk der Khmu. Der Rest verteilt sich auf die Hmong, Bru, Lao und einige andere ethnische Gruppen.
Bitte stellen Sie sich mit Ihrem Gebet an die Seite der etwa 167.000 Christen in Laos. Das Land belegt auf dem aktuellen Weltverfolgungsindex von Open Doors Platz 12.
- Danken Sie Gott für die standhaften Christen im buddhistisch geprägten Laos. In den vielen Jahren der Verfolgung hat die Zahl der Christen beständig zugenommen.
- Bitten Sie um Gottes Schutz für die Gemeinde vor willkürlichen Übergriffen durch Behörden und andere Dorfbewohner. Beten Sie vor allem für die Hmong und Khmu Christen, die in besonderem Maß betroffen sind.
- Beten Sie, dass die Mitglieder der versiegelten Kirche in Einheit zusammenstehen und sich weiter regelmäßig zu Gottesdiensten treffen können.