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Pastor aus Vietnam: 'Ich beuge mich nicht'
(Open Doors) - "Er war einer meiner verheißungsvollsten Studenten und ein leidenschaftlicher Verkündiger des Evangeliums mit einer tiefen Liebe zum Herrn", berichtet uns ein Weggefährte über seinen ehemaligen Bibelschüler Vinh. Der heute 24-Jährige ist inzwischen ein engagierter Pastor in Zentralvietnam. Vor einigen Wochen hat er selbst miterleben müssen, dass dieser Einsatz nicht ungefährlich ist. Auf offener Straße wurde er zusammengeschlagen. (Foto: Teilnehmer an einer Schulung von Open Doors)
In Vietnam, das derzeit Platz 19 auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors belegt, werden evangelistische Aktivitäten von Regierung, Behörden und Dorfvorstehern argwöhnisch beobachtet. Immer wieder werden Gemeindeleiter zu Verhören auf die Polizeiwache einbestellt. Im Juli wurde Pastor Vinh brutal verprügelt. Zwei Tage zuvor hatte er eine von Open Doors angebotene pastorale Ausbildung in der Hauptstadt Ho Chi Minh absolviert. Vor wenigen Monaten hatte er in einer Region eine Gemeinde gegründet, die schnell auf 100 Mitglieder anwuchs. Vonseiten der Polizei wurde dies als Bedrohung der nationalen Sicherheit gewertet.
Stehen und widerstehen
Nach einem Besuch bei jungen Christen im Juli dieses Jahres wurde Vinh von Schlägern und Kriminellen auf der Straße abgepasst. "Knie dich hin!", herrschten sie ihn an. Einer zeigte mit einem Metallrohr auf ihn. "Knie dich hin!", hieß es erneut und schon spürte er einen schmerzhaften Schlag gegen sein Knie. In Vinhs Kultur ist das Niederknien eine Geste der Unterwerfung und bedeutet das Eingestehen von Schuld. Ein weiterer, noch härterer Schlag mit dem Rohr traf sein Knie. Die Bande wollte Gewalt. Auch ein Polizist in Zivil war unter ihnen. Lokale Beamte erteilen"zu eifrigen" Christen gerne ab und an eine Lektion. Der Auftritt einer solchen Schlägertruppe wird in den Polizeiberichten dann als Akt von Hooligans abgetan. Vinh wollte sich auf keinen Fall hinknien. Doch eine Serie von heftigen Hieben und schließlich zwei Schläge mit dem Metallrohr auf sein Kinn streckten ihn zu Boden.
Jesus greift ein
Mit vierfach gebrochenem Kiefer musste Vinh für mehrere Wochen ins Krankenhaus. Essen konnte er nur durch einen Strohhalm. Doch dann flehten und fasteten Glaubensgeschwister seiner Gemeinde zwei Tage lang für Vinh. Der war daraufhin überzeugt, dass die Fürbitten Gottes Ohr erreicht hatten und bat sehr zum Erstaunen der Ärzte um seine Entlassung aus dem Krankenhaus. Nachdem er die Ärzte schriftlich von jeder Verantwortung entbunden hatte, willigten sie ein. In einer der folgenden Nächte erntete er die Frucht seines Glaubens. In einer Vision sah er Jesus an seinem Bett stehen. Als er am nächsten Tag aufstand, war sein Kiefer geheilt. "Vinh ist auf dem Weg zu seiner neugegründeten Gemeinde", erfahren wir von unserem Mitarbeiter, der unsere Dienste in Vietnam leitet. "Doch er braucht weiter unseren Beistand, daher: Bitte betet für ihn!"
Haben Sie vielen Dank, wenn sie für Pastor Vinh beten. Hier einige Gebetsanliegen für ihn und die Christen in Vietnam.
- Beten Sie um Bewahrung auf allen seinen Reisen, ganz besonders in seiner Arbeit für die neu gegründete Kirche in einer Stammesregion.
- Beten Sie um geistliches Wachstum und Schutz für die noch jungen Gläubigen der neuen Gemeinde.
- Beten Sie für die Pastoren und Gemeindeleiter in Vietnam, dass sie vor ihnen feindlich gesinnten Personen und korrupten Behörden bewahrt werden, die den Dienst dieser Männer und Frauen aufhalten wollen.