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Sudan: Christen des Nuba-Volkes zeigen enorme Widerstandsfähigkeit
(Open Doors) – Die etwa 90 Stämme vom mehrheitlich christlichen Volk der Nuba leiden schwer unter dem Beschuss durch die eigene Regierung. Vor der Teilung des Landes in Nord- und Südsudan im Juli 2011 kämpften viele aus ihren Reihen für die Unabhängigkeit des Südens mit. Die Volksbefreiungsarmee SPLM-N wollte für die Nuba sogar die Selbstbestimmung erstreiten, wurde jedoch von der Armee aus Khartum niedergeschlagen. Das Gebiet der Nuba wurde bei der Teilung des Landes dem muslimischen Norden zugesprochen. Im Bemühen, die SPLM komplett auszulöschen, führt die Regierung des Nordens bis heute gegen sie Krieg. Leidtragende sind die Nuba, deren Ernte, Gebäude und Hütten u.a. mit Brandbomben systematisch zerstört werden. Sie sollen ausgehungert werden. Dringend benötigte Hilfslieferungen mit Lebensmitteln und Medikamenten verhindert die Regierung entgegen anderslautender Zusagen. Zehntausende der Nuba sind bereits zu Fuß in den Südsudan geflohen. Die Christen im Norden fühlen sich verlassen und von der weltweiten Christenheit vergessen. Open Doors Mitarbeiter haben sie kürzlich während einer dreitägigen Konferenz zur Stärkung der Christen besucht. Hier ist ihr Bericht:
Mehr als überleben: Überwinden!
Noch während unseres Besuches wurden 25 Menschen durch Bomben getötet, 18 Häuser zerstört. Die Gesichter der Menschen sind gezeichnet von Hunger und dem Schmerz über den Tod von Angehörigen. Doch nicht einer bittet uns um Essen. Da gerade Saatzeit ist, sind viele auf den Feldern. Sie säen und pflanzen auf die Gefahr hin, dass alles beim nächsten Bombardement zerstört wird. Es fehlt ihnen allerdings an ausreichend Saatgut. Open Doors hat in der Vergangenheit den Bau von Schulen unterstützt, doch die Klassen werden derzeit in Grashütten abgehalten, denn die sind für die Bomberpiloten kaum zu erkennen. Seit 1990 unterstützt Open Doors die lebendige Gemeinde der Nuba. Unser Besuch fiel mit der Abschlussfeier von 17 Studierenden des theologischen Kollegs der Sudan Church of Christ (SCOC) zusammen und wir konnten entdecken, warum die Gemeinde so stark ist: Selbst in dieser schwierigen Zeit geht die Ausbildung von Leitern weiter. Überleben ist wichtig. Überwinden aber bringt Frucht. Mehr als 80 Pastoren wurden bereits ausgebildet.
"Vergesst uns nicht! Es gibt eine Gemeinde in Nuba!"
Obwohl die Gemeinden durch die Abwanderung der Flüchtlinge und die riesige Not vor schier unlösbaren Aufgaben stehen, hören sie nicht auf, die muslimische Bevölkerung mit dem Evangelium zu erreichen. Die dreitägige Konferenz bestärkt sie darin. "Wir alle wissen, was Angst ist. Wenn wir aber der Angst nachgeben, werden wir aufhören, das Evangelium zu verkünden. Wir müssen trotz aller Widerstände damit fortfahren", bestätigt einer der gut 50 teilnehmenden Leiter. "Sagt den Christen, dass sie uns nicht vergessen sollen. Es gibt eine Gemeinde in Nuba!"
Bitte beten Sie für die Christen im Sudan!
- Danken Sie Gott für die standfeste Gemeinde innerhalb des Nuba-Volkes.
- Beten Sie bitte für die Flüchtlinge, die in den Südsudan geflohen sind.
- Beten Sie, dass die Gemeindeleiter im Sudan ihren Kirchen weiter mutig vorangehen.