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Nigeria: Extremisten töten zwölf Kinder

Brutale Gewalt gegen Christen - Open Doors bittet um Gebet für die Familien der Opfer

(Open Doors) - Im Norden von Nigeria haben islamische Extremisten am 4. Mai ein Dorf überfallen. Dabei wurden in der Ortschaft Kurum im Bundesstaat Bauchi 16 Christen ermordet, darunter 12 Kinder. Bevor die Männer wieder abzogen, steckten sie mehr als 20 Häuser in Brand. Das Hilfswerk Open Doors bittet, für die Angehörigen der Opfer zu beten. Ein Pastor verlor seine Frau und drei seiner fünf Kinder. Seine Kirche gehört zur Church of Christ in Nigeria (COCIN) und ist seit mehr als 50 Jahren in dem Dorf.

Pastor ermutigt sterbende Ehefrau

Nigeria: Pastor Rike mit Frau Dune, zwei Kinder und der 13-jährigen Sum im Hintergrund/Compass DirectAls die Angreifer mitten in der Nacht das Haus von Pastor James Musa Rike erreichten, versuchten sie, sich den Weg in die Schlafräume zu erzwingen. Durch die Hintertür rannte die Familie in die Nacht hinaus. Mehrere Extremisten verfolgten sie und töteten mit Machetenhieben seine Tochter Faith und den einjährigen Fyali. Seine 35-jährige Frau Dune wurde ebenfalls tödlich verletzt. In den letzten Sekunden ihres Lebens hielt James Rike ihre Hand und sagte: "Wir werden uns wiedersehen und uns niemals wieder trennen."

Während er seiner sterbenden Frau noch Mut machte, hörte der Pastor die Schreie seiner 13-jährigen Tochter Sum. Durch Machetenhiebe war sie in der Bauchgegend schwer verwundet worden. Ihrem Vater konnte sie noch mitteilen, dass die Gewalttäter sie umbringen wollten und gesagt haben: "Dann werden wir ja sehen, wie dein Jesus dich rettet!" Sie habe antwortet, dass Jesus sie schon längst gerettet habe. Auch Sum erlag ihren schweren Verletzungen. (Foto: Pastor Rike und seine Frau Dune mit zwei Kindern und Tochter Sum im Hintergrund/Compass Direct)

Keine Angst vor dem Tod

Als die Männer weitergezogen waren, konnte Rike noch für seine sterbende Tochter beten. Die vielen Verletzten aus dem Überfall wurden im Krankenhaus in Bogoro behandelt. Nach der brutalen Attacke stahlen die muslimischen Dschihadisten Geld und verschiedene Wertsachen aus den Häusern und brannten über 20 Häuser nieder. Pastor Rike sagte, dass dieses Ereignis sein Vertrauen auf Jesus Christus gestärkt hat: "Wie auch immer unsere Lage ist, ich werde Christus niemals verleugnen."

Nach einheimischen Quellen gehören die anderen getöteten Christen zu den drei im Dorf ansässigen Kirchen: der Church of Christ in Nigeria, der katholischen St. John's und der Evangelical Church of West Africa. Ihre Namen sind:

  • Murna Ayuba
  • Angelina Ezekiel
  • Dorcas Sunday
  • Asabar Toma
  • Rhoda Joseph
  • Dhungwha Zakka
  • Bukata Amos
  • Ishaku Amos
  • Kalle Amos
  • Amos Daniel
  • Samidah Joel
  • Changtan Joel

Nigeria/Bauchi: eines der niedergebrannten Häuser im Dorf Kurum/Quelle: Compass DirectUnmut über Präsidentenwahl

Dieser Gewaltakt reiht sich ein in eine Serie religiös motivierter Übergriffe im Bundesstaat Bauchi. Erst im vergangenen Monat wurden über 200 Kirchengebäude in Brand gesetzt, nachdem der christliche Kandidat für das Präsidentenamt, Goodluck Jonathan, zur Überraschung von Beobachtern bereits im ersten Wahlgang eine deutliche Mehrheit gegenüber seinem muslimischen Herausforderer erzielt hatte. Internationalen Wahlbeobachtern zufolge waren diese Abstimmungen die freiesten und fairsten seit langem. Kirchenleiter haben die Bundesbehörden von Nigeria zu einer unabhängigen Untersuchung der Gewalttaten aufgerufen. (Foto: ein zerstörtes Haus im Dorf Kurum/Compass Direct)


Nigeria steht auf Platz 23 auf dem Open Doors-Weltverfolgungsindex, einer Liste, die anzeigt, in welchen Ländern die Verfolgung und Diskriminierung von Christen am stärksten ist.

Gebetsanliegen:

  • Beten Sie für Pastor Rike und die Familien, deren Angehörige getötet wurden.
  • Beten Sie auch für die verletzten Menschen. Möge Gott allen Betroffenen helfen, die traumatischen Ereignisse in ihrem Dorf zu verarbeiten.
  • Beten Sie für die Regierung von Nigeria und besonders für die politisch Verantwortlichen in den nördlichen Bundesstaaten, dass sie die Christen besser vor Überfällen schützen.
QuelleCompass Direct