Persönliche Berichte

Indien: Sechs Christen bei Angriff verletzt

Hindu-Extremisten aufgebracht über Beerdigung eines Kleinkindes

(Open Doors, Kelkheim) – Bei einem Angriff extremistischer Hindus im ostindischen Bundesstaat Odisha sind sechs Christen zum Teil schwer verletzt worden, ein Haus wurde niedergebrannt. Der Vorfall ereignete sich am 27. Februar in der Stadt Tangaguda, wo drei christliche und 35 hinduistische Familien leben.
 

Christen aus Tangaguda
Bild: Christen aus Tangaguda, die von hinduistischen Dorfbewohnern angegriffen wurden

Beerdigung außerhalb des Dorfes gefordert

In einer der drei christlichen Familien war die zweijährige Tochter gestorben. Während der Vorbereitungen zu ihrer Beerdigung meldeten sich Hindus mit der Forderung, das Kind müsse außerhalb des Dorfes beerdigt werden. Trotz der Versicherung, das Begräbnis werde auf dem Privatgrundstück der Familie stattfinden, ließen die Hindus erst nach der Zahlung von umgerechnet 60 Euro von ihrer Forderung ab. Noch am selben Abend führte ein herbeigerufener Pastor die Beerdigung wie geplant durch.

Brutaler Angriff auf die Trauerfamilie

Nur kurze Zeit später drangen ca. 30 Hindu-Extremisten auf das Grundstück vor und setzten das Haus der trauernden Familie in Brand. Während die Mutter, Debe Nande, fliehen konnte, prügelten die Angreifer so lange auf ihren Mann Sukra Markhami und ihre 12-jährige Tochter Savitha ein, bis beide bewusstlos waren. Dabei wurde Savitha schwer am Kopf verletzt. Die anderen christlichen Familien eilten zu Hilfe und wurden ebenfalls angegriffen. Zwei der Männer erlitten Knochenbrüche, einige Christen wurden in ein Krankenhaus eingeliefert.

Polizei strebt „Friedensabkommen“ an

Die im Dorf verbliebenen Christen sind mittlerweile an einen sicheren Ort gebracht worden. Nachdem bei der Polizei eine Anzeige wegen des Vorfalls erstattet wurde, bemühen sich Beamte um die Vermittlung eines „Friedensabkommens“ zwischen beiden Seiten.

Odisha, das frühere Orissa, war im Jahr 2008 Schauplatz einer massiven Verfolgungswelle gegen Christen, bei der ca. 50.000 Christen aus ihren Häusern und Dörfern vertrieben wurden und 120 ums Leben kamen. Der katholische Priester Manoj Kumar Nayak sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Fides: „Die Christen in Orissa sind immer noch Hass und Diskriminierungen ausgesetzt; auf legitime Bedürfnisse der christlichen Minderheit wird nur unzureichend eingegangen.“

Bitte beten Sie für die Christen aus Tangaguda:

  • Beten Sie für die 12-jährige Savitha und die anderen Verletzten um Heilung in allen Bereichen.
  • Beten Sie um Gottes übernatürlichen Trost für die ganze Familie, die nach dem Verlust ihrer Tochter dieses zusätzliche Leid erleben muss.
  • Beten Sie, dass die Christen aus dem Dorf sich nicht einschüchtern lassen, sondern in ihrem Glauben gestärkt werden.
  • Beten Sie, dass Jesus diesen schlimmen Vorfall in Segen umwandelt, so dass Christen wie Hindus seine Liebe erkennen.

 

Meldung als PDF

Weitere Themen

Länderprofil

Länderprofil Indien

Weltverfolgungsindex 2024: Platz 11. Im Länderprofil lesen Sie, warum und auf welche Weise Christen in Indien verfolgt werden und wie sich das konkret in ihrem Leben äußert.

Meldungen

Aktuelle Meldungen zu Indien

Lesen Sie hier aktuelle Nachrichten und persönliche Berichte verfolgter Christen aus den Ländern des Weltverfolgungsindex, und abonnieren Sie unsere kostenlosen Formate.

Taj Mahal - Blickpunkt Indien

Hunderttausende Menschen kommen in Indien zum Glauben an Jesus. Doch mit der Anzahl der Christen wächst auch die Verfolgung. Informieren Sie sich hier!