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[Update] Burkina Faso: Sechs Christen in zwei Wochen entführt

Immer mehr gewaltsame Übergriffe in dem einst toleranten Land

[Update 12.06.2018] Pastor Pierre Boena ist wieder frei!

Der am 3. Juni entführte Pastor Boena aus dem Dorf Bilhore ist wieder frei. Laut einem Bericht des Radiosenders Omega Radio (Ouagadougou) wurden der Pastor sowie sein Sohn David und seine Schwiegertochter Ami Sawadogo am 7. Juni im benachbarten Mali freigelassen, mutmaßlich gemeinsam mit ihren ebenfalls gekidnappten Kindern. Die Hintergründe der schnellen Freilassung, etwa ob ein Lösegeld gezahlt wurde, sind nicht bekannt.

Von dem zwei Wochen zuvor entführten Geistlichen Basnéré Mathieu Sawadogo und seiner Frau Alizeta fehlt hingegen jede Spur.

[Meldung vom 08.06.2018]

(Open Doors, Kelkheim) – In Burkina Faso sind am vergangenen Sonntag, dem 3. Juni, ein Pastor und drei seiner Familienmitglieder unter bislang ungeklärten Umständen entführt worden. Erst vor zwei Wochen kam es zu einem ähnlichen Zwischenfall, bei dem ein Pastor gemeinsam mit seiner Frau entführt wurde. In der Gegend sind militante Islamisten aktiv.
 

Symbolbild: Dorf in Burkina Faso
Symbolbild: Dorf in Burkina Faso

Islamisten üben immer mehr Druck aus

Der jüngste Zwischenfall ereignete sich in dem Dorf Bilhore, das zu der Provinz Soum im Nordosten des Landes gehört. Bei den Entführten handelt es sich um Pastor Pierre Boena, seinen Sohn, seine Schwiegertochter sowie seine Enkeltochter. Die frühere Entführung am 20. Mai geschah 40 km von Bilhore entfernt in dem Dorf Arbinda. Beide Orte liegen im Grenzgebiet zu Mali, das als Brennpunkt islamistischer Aktivitäten in der Region gilt. Seit Anfang 2017 haben mutmaßliche Islamisten im Norden Burkina Fasos Schulen niedergebrannt und Lehrer unter Druck gesetzt, anstelle der französischen Sprache Arabisch zu lehren und den Islam zu unterrichten. In diesem Zeitraum wurden 216 Schulen geschlossen, mehrere Lehrer und Schüler wurden getötet.

Christen geraten verstärkt ins Visier

Die Entführungen der beiden Geistlichen haben unter den Christen Verunsicherung und Angst ausgelöst. Burkina Faso galt lange Zeit als beispielhaft für ein tolerantes Zusammenleben unterschiedlicher Religionen. Über 60 % der Bevölkerung sind Muslime, doch auch die Christen bilden mit ca. 20 % eine große Gruppe, ca. 15 % sind Anhänger traditioneller Religionen.

Seit dem Jahr 2015 sind in dem Land nach Angaben der Nichtregierungsorganisation International Crisis Group 80 Anschläge mit zahlreichen Opfern verübt worden. Bis vor kurzem richteten sich die Angreifer durchweg gegen Soldaten und staatliche Bedienstete, mittlerweile sind jedoch mehrfach Christen zum Ziel geworden – wie jetzt die entführten Geistlichen.

Burkina Faso wird bislang nicht auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors geführt.

Quellen: World Watch Monitor, Open Doors

Bitte beten Sie für die Christen in Burkina Faso:

  • Beten Sie für alle entführten Christen um Bewahrung und Mut.
  • Beten Sie, dass die Gewalt nicht weiter eskaliert.
  • Beten Sie um Zuversicht im Glauben für die Christen, besonders für die geistlichen Leiter: dass Sie dem wachsenden Druck glaubensvoll entgegentreten und ihre Gemeinden zurüsten können.
  • Beten Sie für alle Anhänger der Islamisten: dass Jesus ihnen in seiner Liebe und Wahrheit begegnet und sie frei macht von Hass und Lügen.

Vielen Dank für Ihr Gebet

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