Jesus wirkt in Nordkorea

Die Not in Nordkorea ist erdrückend und das Leiden unserer verfolgten Geschwister dort in seinem Ausmaß nur schwer vorstellbar. Dennoch wirkt Jesus Christus in diesem Land. Die folgenden Zeugnisse sollen dazu ermutigen, Nordkorea und die Christen dort weiterhin im Gebet vor Gott zu bringen, der mächtiger ist als jedes diktatorische Regime und selbst in Nordkorea seine Gemeinde baut.

Stärkende Begegnung

Minho*, ein heimlicher Christ in Nordkorea, suchte einen Handwerker auf, weil er fachmännische Hilfe benötigte. Während sich die beiden unterhielten, ließ der Handwerker wie zufällig das Wort „Gott“ fallen. Sofort wurde Minho hellhörig. Im weiteren Gespräch versuchte er vorsichtig herauszufinden, ob der Handwerker auch an Jesus Christus glaubte. Zunächst reagierte sein Gesprächspartner nicht darauf, doch schließlich bekannte er, ebenfalls ein Nachfolger Jesu zu sein. Minho, der mit Christen in China in Kontakt steht, fragte: „Kann ich dir mit irgendetwas helfen?“ – „Ich könnte zwei Bibeln gebrauchen“, erwiderte sein Gegenüber. Tatsächlich gelang es Minho, die gewünschten Bibeln zu ihm zu schmuggeln.

In Nordkorea ist es so schwierig, eine Bibel zu bekommen, dass eine Gruppe von Christen oftmals nur eine Bibel hat, die sie gemeinsam nutzt.
 

Symbolbild: Kinder in Nordkorea
Symbolbild: Kinder in Nordkorea

Eine Gemeinde im Arbeitslager

Über Untergrundnetzwerke in China erreichen Open Doors erstaunlich viele Berichte über Nordkoreaner, die Jesus im Gefängnis kennenlernen. Manche haben bereits vorher von Gott und der Bibel gehört, zum Beispiel, wenn sie inhaftiert sind, weil sie illegal nach China geflohen waren, dort gefasst und zurückgeschickt wurden. Viele Flüchtlinge erhalten in China Hilfe von Christen und hören das Evangelium, und wenn sie dann im Gefängnis sind, erinnern sie sich an das, was sie gehört haben, beten zu Jesus und erleben seinen Trost und Beistand.

Hwang*, ein Nordkoreaner, der später aus dem Land fliehen konnte, traf im Arbeitslager einen Christen. „Ich hätte nie damit gerechnet, dass es in Yodok Christen geben könnte“, berichtet er. „Er war der Leiter einer Gruppe von sieben Christen. Sie nannten sich selbst die Gemeinschaft der Liebe und trafen sich ab und zu heimlich.“ Obwohl Hwang wusste, dass der christliche Glaube verboten war, hatte er keine Angst, mit dem Christen zu reden. Manchmal erzählte dieser ihm Geschichten aus der Bibel, doch obwohl Hwang die Geschichten mochte, war er nicht bereit, sein Leben Jesus anzuvertrauen. Erst später, nachdem er freigelassen worden war, entschied er sich, Christ zu werden. Das Zeugnis seines Mitgefangenen spielte dabei jedoch eine wichtige Rolle.

Das gefährliche, kostbare Buch

Als Jin* es bemerkte, war er schockiert: Versehentlich hatte er seine Bibel mit in den Koffer gepackt! Der nordkoreanische Christ war bei einer anderen christlichen Familie zu Besuch. Auf der Reise dorthin war ihm nicht bewusst gewesen, in welcher Gefahr er sich befand: Wenn er von der Polizei kontrolliert und die Bibel entdeckt worden wäre, hätte er dafür mit dem Tod bestraft werden können. Er überlegte, was er nun tun sollte. Die Bibel auf dem gleichen Weg wieder zurück nach Hause mitzunehmen, wäre ein ebenso großes Risiko gewesen. „Ich kann sie auch hierlassen“, dachte er bei sich. Nachdem er mit seinen Freunden darüber gesprochen hatte, kamen sie überein, ihnen die Bibel zu überlassen, zumal sie selbst keine besaßen. Jin wusste, dass es möglich sein würde, für sich selbst eine andere Bibel zu bekommen.

Ein Jahr später sandte er zwei seiner Verwandten zu der befreundeten Familie, um zu erfahren, wie es ihr ging und ob sie den Mut aufgebracht hatte, die Bibel aufzuheben. Und tatsächlich hatten die Freunde die Bibel bewahrt. Sie wurde zum Segen für viele Menschen, indem die Christen viele Bibeltexte per Hand abschrieben und die Blätter anschließend unter anderen geheimen Christen in diesem Gebiet verteilten.

Im Auge des Sturms

Ein älterer Christ wurde von den nordkoreanischen Behörden inhaftiert und verhört. Eines Tages wollten die Polizisten ihn wegen einer verbotenen Äußerung bestrafen. Wegen seines hohen Alters schlugen sie ihn jedoch nicht, sondern zwangen ihn nur, draußen zu stehen. Gerade an diesem Tag kam ein Sturm und zerstörte große Teile des Gefängnisses. Der Christ jedoch blieb völlig unversehrt. Weil er nicht die Flucht ergriff, als er die Gelegenheit dazu hatte, wurde er später freigelassen.

*Name geändert

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