Erfahren Sie mehr über den Weltverfolgungsindex – die Rangliste und der Bericht zu den 50 Ländern, in denen Christen die stärkste Verfolgung erleben.
Zentralafrikanische Republik
Christenverfolgung in der Zentralafrikanischen Republik
Berichtszeitraum: 1. Oktober 2023 – 30. September 2024
1. Überblick
Die ohnehin schon prekäre Lage in der Zentralafrikanischen Republik wird durch die Krise im benachbarten Sudan weiter verschärft. Der Krieg, der im Sudan im Jahr 2023 aufgeflammt ist, und die Tatsache, dass es dort keine freien Wahlen gibt, werfen einen dunklen Schatten auf die instabile Lage in der Zentralafrikanischen Republik. Während der Sudan seine eigenen innerstaatlichen Unruhen austrägt, drohen deren Auswirkungen die Zentralafrikanische Republik weiter zu destabilisieren. Damit erhöhen sich auch die Gefahren für gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Christen.
Gegenwärtig hat der Zusammenbruch von Recht und Ordnung ein solches Ausmaß erreicht, dass Straflosigkeit und Anarchie herrschen. Christen bleibt daher kein Raum, ihren Glauben in Sicherheit zu praktizieren. Bewaffnete Milizen, die weite Teile des Landes besetzen, sind für eine lange Liste von Menschenrechtsverletzungen verantwortlich, darunter das Niederbrennen und Plündern von Kirchengebäuden. Christliche Leiter, die mutig genug waren, sich gegen diese Gewalt auszusprechen, erhielten Morddrohungen. Viele Christen waren gezwungen, zu ihrer eigenen Sicherheit in Nachbarländer wie Kamerun zu flüchten.
Die mangelnde Regierungsgewalt und fehlende Rechtsstaatlichkeit haben dazu geführt, dass Tausende von Christen zu Binnenvertriebenen wurden. Sie sehen sich oft gezwungen, in provisorischen Lagern zu leben, weil sie ihre Häuser und ihre Lebensgrundlage verloren haben. Diese Situation ist auch der Nährboden für spezifisch lokale Formen der Verfolgung. Vor allem im Norden der Zentralafrikanischen Republik erleben christliche Konvertiten soziale Ächtung und körperliche Gewalt. Damit versuchen insbesondere die eigenen Familienmitglieder die Konvertiten zu zwingen, ihrem neu gefundenen christlichen Glauben abzuschwören.
Länderprofil als PDF
Das nachfolgende Länderprofil ist ein übersetzter Auszug aus den ausführlichen Berichten von World Watch Research, der Forschungsabteilung von Open Doors. Dieses deutsche Länderprofil finden Sie hier auch als PDF zum Download. Die ausführlichen Berichte in englischer Originalfassung („Background Information“ und „Persecution Dynamics“) finden Sie am Ende dieser Seite.
2. Hintergrund
Seitdem die Zentralafrikanische Republik im Jahr 1960 ihre Unabhängigkeit erlangte, ist das Land von Gewalt gezeichnet. Ursache dafür sind sich wechselseitig verstärkende Spannungen zwischen bewaffneten Gruppierungen, religiösen und ethnischen Gruppen sowie Hirten und Bauern. Die mehrheitlich muslimische Gruppe „Séléka“ zettelte 2013 einen Putsch an. Es folgte ein blutiger Kampf zwischen religiösen und ethnischen Gruppen.
Nachdem Präsident Touadéra 2016 gewählt wurde, hatte er die Versöhnung des Landes zu seiner Priorität gemacht. 2019 unterzeichneten dann die Regierung und 14 bewaffnete Gruppen ein politisches Friedensabkommen. Es scheiterte jedoch bereits im Dezember 2020 im Vorfeld von Wahlen. Die Kämpfe konnten bis heute nicht beendet werden; die Regierung hat nur noch die Kontrolle über die Hauptstadt Bangui, und der Rest des Landes ist unter den verschiedenen Gruppierungen aufgeteilt. Das Aufspüren und Nachverfolgen von Verletzungen der Religionsfreiheit und von Verfolgung wird durch diese Faktoren erschwert.
Präsident Touadéra hat ein Referendum über eine neue Verfassung vorgelegt. Diese Vorlage hat Besorgnis in der Bevölkerung ausgelöst, da darin die Aufhebung der Amtszeitbeschränkungen für die Präsidentschaft vorgesehen sind und die demokratische Staatsführung des Landes untergraben wird. Die Präsenz und der Einfluss Ruandas sowie der Söldnergruppe Wagner (inzwischen umbenannt in „Afrikakorps“) nehmen im Land zu. Auch die Armee des Tschad hat ihre Operationen fortgesetzt. Viele bewaffnete Gruppen haben sich mit anderen verbündet; einige Gruppen verfügen außerdem über ausländische Kämpfer, die im Land für die Einführung der Scharia kämpfen. Weiterhin gibt es Zusammenstöße zwischen „Ex-Séléka“ – das sind Splittergruppen, die aus der überwiegend muslimischen Séléka hervorgingen – und der sogenannten „Anti-Balaka“, die sich als Selbstverteidigungsgruppe versteht. Obwohl sich Mitglieder der Anti-Balaka häufig als Christen bezeichnen, folgen sie meist traditionellen afrikanischen Religionen; die Kirchen haben sich stark von ihnen distanziert.
Inmitten dieser Situation ist es für Christen sehr schwierig, sich gegen Ungerechtigkeit auszusprechen oder sich kritisch zu den immer mächtiger werdenden kriminellen Banden zu äußern, welche die Ausbreitung der verschiedenen bewaffneten Gruppen begünstigen.
Die Verfassung von 2016 gewährt Religionsfreiheit, und diese wird im Allgemeinen auch gewahrt. Die Beziehungen zwischen Muslimen und Christen sind relativ stabil, doch es gibt Spannungen. Vor allem Konvertiten vom Islam zum christlichen Glauben erleiden Übergriffe. Auch Christen, die in muslimisch dominierten Gebieten leben, berichten von Diskriminierung und Angriffen auf Kirchen durch Ex-Séléka-Gruppen. Auch die Anti-Balaka-Rebellen greifen Kirchen und Christen an, wenn diese sich ihren Aktivitäten widersetzen. Viele Frauen und Mädchen sind wirtschaftlich von ihren Familien abhängig; dies kann sie angreifbar machen, wenn sie den christlichen Glauben annehmen.
Im Jahr 2024 kam es wiederholt zu Zusammenstößen zwischen Regierungstruppen und verschiedenen Rebellengruppen, bei denen es zahlreiche Opfer gab und viele Menschen vertrieben wurden. Die Versuche von Präsident Touadéra, die Verfassung zu ändern und die präsidialen Amtszeitbeschränkungen aufzuheben, führten zu wachsenden politischen Spannungen. Die Regierung ging daraufhin hart gegen zivilgesellschaftliche Organisationen und politische Oppositionsparteien vor. Außerdem gibt es Berichte, wonach der Sudan in der Zentralafrikanischen Republik Rebellengruppen unterstützt. Eine solche Unterstützung würde die ohnehin kritische Situation weiter verschlechtern und noch unübersichtlicher machen; die Zentralafrikanische Republik würde zu einem Land, das über die eigene prekäre Lage hinaus zunehmend auch noch in die Konflikte der Nachbarländer verwickelt wird. Die internationalen Hilfsorganisationen sind bereits stark ausgelastet, da sie sich mit zahlreichen instabilen Gebieten und Menschenrechtsverletzungen befassen müssen.
Weltanschauungen |
Anhänger |
% |
Christen |
4.433.000 |
74,9 |
Muslime |
800.000 |
13,5 |
Anhänger ethnischer Religionen |
628.000 |
10,6 |
Bahai |
14.300 |
0,2 |
Atheisten |
770 |
< 0,1 |
Agnostiker |
39.500 |
0,7 |
3. Gibt es regionale Unterschiede?
In den nördlichen und östlichen Teilen des Landes, die von Muslimen dominiert werden und in denen Splittergruppen der Séléka operieren, sind die Menschenrechtsverletzungen gegenüber Christen am größten. Auch an der Grenze zum Sudan, im Osten des Landes, ist die Lage für Christen schwierig.
4. Was sind die stärksten Triebkräfte der Verfolgung?
Islamische Unterdrückung
Gewalt gegen Christen wird vor allem von Ablegern der Séléka-Miliz verübt. Darüber hinaus zeigt sich die islamische Unterdrückung auch in der Gesellschaft im Allgemeinen, durch die die Christen in den muslimisch dominierten Landesteilen verfolgt werden.
Organisiertes Verbrechen und Korruption
Diese Triebkraft der Verfolgung zeigt sich besonders dort, wo militante Anti-Balaka-Kämpfer Kirchen und Christen angreifen. Die Anti-Balaka haben zwar als ein Zusammenschluss von Bürgerwehren begonnen, haben sich inzwischen aber zu kriminellen Banden entwickelt. Vor allem in Bangui nehmen sie oft Christen und Kirchenführer ins Visier, insbesondere diejenigen, die ihre Wertvorstellungen nicht teilen oder die sich gegen ihre gewalttätigen Aktivitäten aussprechen. Die Gruppe behauptet zwar, sie wolle Christen schützen, doch hat sich im Laufe der Jahre gezeigt, dass diese Behauptung jeder Grundlage entbehrt – vielmehr greifen Anti-Balaka Muslime und Christen gleichermaßen an.
Ethnisch-religiöse Feindseligkeit, gemischt mit Unterdrückung durch den Clan oder Stamm
Diese Art der Unterdrückung geht von Anhängern animistischer beziehungsweise traditioneller afrikanischer Religionen sowie Stammesgruppen aus. In der Zentralafrikanischen Republik sind ethnische und religiöse Motive typischerweise miteinander verbunden. Einige ethnische Minderheiten sind besonders betroffen, zum Beispiel werden Ba'aka-Pygmäen zur Arbeit zwangsrekrutiert, und Christen werden manchmal von Anti-Balaka-Gruppen gezwungen, sich ihnen anzuschließen.
Eine vollständige Übersicht aller im Land wirksamen Triebkräfte finden Sie im ungekürzten, englischen Dokument „Persecution Dynamics“.
5. Welche Christen sind von Verfolgung betroffen?
Christen aus traditionellen Kirchen
Die römisch-katholische Kirche ist die größte Konfession im Land. Sie verfügt über ein umfangreiches Netzwerk von Kirchen, Kliniken und Schulen. Während des Séléka-Putsches wie auch in der Folgezeit wurden viele ihrer Kirchengebäude geplündert. Die römisch-katholische Kirche hat mit Nachdruck zum Frieden und zur Versöhnung aufgerufen. Sie hat Zivilisten Zuflucht gewährt, die vor Angriffen geflohen waren – sowohl Muslimen als auch Christen. Aus diesem Grund wurden katholische Kirchengebäude und Gemeinden in der Vergangenheit häufig zum Ziel von Angriffen.
Christen anderer religiöser Herkunft (Konvertiten)
Christliche Konvertiten mit muslimischem Hintergrund werden von ihren Familienangehörigen unter Druck gesetzt, dem christlichen Glauben abzuschwören, wenn ihr Glaubenswechsel bekannt wird. Die meisten von ihnen nehmen nicht an öffentlichen Gottesdiensten teil, weil sie die Angriffe muslimischer Agitatoren fürchten, vor allem in den islamisch geprägten Gebieten im Norden des Landes.
Christen aus protestantischen Freikirchen
Evangelikale und Pfingstgemeinden wurden immer wieder von Kämpfern der Ex-Séléka angegriffen. Die Zahl der Menschen, die sich protestantischen Freikirchen anschließen, hat in letzter Zeit stark zugenommen.
6. Wie erfahren Christen Druck und Gewalt?
Betroffene Lebensbereiche und Auftreten von Gewalt
Privatleben
Christliche Konvertiten muslimischer Herkunft erleben vonseiten ihrer Familienmitglieder heftige Verletzungen der Religionsfreiheit, sofern ihr Glaubenswechsel bekannt wird. Ihnen wird unter Umständen die finanzielle Unterstützung entzogen. Im muslimisch dominierten Norden, wo Séléka-Splittergruppen aktiv sind, ist der Besitz christlicher Schriften lebensgefährlich. Es ist vorgekommen, dass Kämpfer von Ex-Séléka-Gruppen in ein Haus gekommen sind, dort jemanden beim Bibellesen vorfanden und diese Person daraufhin sofort getötet haben.
Familienleben
Wenn ein Ehepartner den christlichen Glauben angenommen hat, setzen die (Groß-)Familien und das soziale Umfeld den nicht christlichen Partner häufig unter Druck, sich scheiden zu lassen. Außerdem verlieren die christlichen Konvertiten mit dem Glaubenswechsel fast automatisch ihr Erbrecht. Wenn in von Rebellengruppen kontrollierten Gebieten christliche Eltern getötet wurden oder fliehen mussten, sind die zurückgelassenen Kinder den Angreifern schutzlos ausgeliefert. Einige wurden brutal ermordet.
Gesellschaftliches Leben
Die Regierung hat die Kontrolle über viele Gebiete faktisch verloren. In muslimisch geprägten Gebieten werden Christen häufig diskriminiert, insbesondere dort, wo die Scharia mehr oder weniger offiziell eingeführt wurde. Die Überwachung durch einige Rebellengruppen und deren Unterstützer ist weit verbreitet. Im Rahmen des anhaltenden Konflikts werden Christen (besonders junge Mädchen) angegriffen und entführt. Insbesondere im abgelegenen Norden des Landes wollen muslimische Bürger die gemeinschaftlich genutzten Ressourcen (wie etwa die Gesundheitsversorgung) in der Regel nicht mit christlichen Konvertiten teilen.
Leben im Staat
In Gebieten, die von Ex-Séléka-Kämpfern kontrolliert werden, stehen alle Verkehrsmittel unter muslimischer Kontrolle. Dies erschwert die Fortbewegung der Christen; und wenn es zu Gewaltausbrüchen kommt, sind Pastoren, die für ihren Dienst von Kirche zu Kirche reisen, besonders gefährdet. In Regionen, die von Rebellengruppen beherrscht werden, werden Christen diskriminiert und manchmal angegriffen; dadurch sind viele gezwungen, aus ihrem Heimatort oder Land zu fliehen.
Kirchliches Leben
Auch wenn es keine offizielle Überwachung durch die Regierung gibt, werden Zivilisten von verschiedenen Rebellengruppen beobachtet, um mögliche Verbindungen zu anderen Gruppen aufzudecken. Es wurden viele Angriffe gemeldet, bei denen Gottesdienste gestört und Kirchen niedergebrannt wurden.
Beispiele für das Auftreten von Gewalt
Bewaffnete Gruppen nahmen zunehmend Kirchen und christliches Eigentum ins Visier. Es wurden religiöse Gebäude zerstört sowie das Eigentum und Vermögen von Christen geplündert. Dieses Muster der Gewalt stellt eine schwere Beeinträchtigung für das Leben vieler christlicher Gemeinschaften dar und hat zu weitverbreiteter Angst und zu Vertreibung geführt.
In Gebieten, die von bewaffneten dschihadistischen Gruppen kontrolliert werden, standen im Berichtszeitraum Frauen und Mädchen besonders in der Gefahr, Opfer von Gewalt zu werden, einschließlich von Entführungen, Zwangsverheiratungen und sexuellem Missbrauch. Die Präsenz dieser Gruppen hat ein Umfeld extremer Unsicherheit geschaffen, insbesondere für weibliche Mitglieder der christlichen Gemeinschaft.
Aufgrund der anhaltenden Gewalt bewaffneter Gruppen sowie ihrer Drohungen gegen Christen waren im Berichtszeitraum viele Christen gezwungen, ihre Häuser und Orte zu verlassen und zu fliehen. Diese Vertreibungen haben zu einer schweren humanitären Krise geführt. Die vertriebenen Personen und Familien kämpfen inmitten einer chaotischen Lage um Sicherheit und Grundversorgung.
7. Entwicklung in den letzten 5 Jahren
Jahr |
Platzierung |
Punktzahl |
2025 |
27 |
72 |
2024 |
28 |
70 |
2023 |
24 |
70 |
2022 |
31 |
68 |
2021 |
35 |
66 |
Die Zentralafrikanische Republik befindet sich seit 2013 in einer schweren Krise. Dabei wurden Christen häufig wegen ihres Glaubens angegriffen. Im Weltverfolgungsindex 2025 erreichte das Land eine Gesamtwertung von 72 Punkten. Das entspricht einer Steigerung von zwei Punkten gegenüber dem Vorjahr. Dieser Anstieg ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass der Gesamtdruck gestiegen ist, nämlich von 10,9 Punkten im Vorjahr auf nun 11,3 Punkte. Besonders von diesem Anstieg betroffen waren die Bereiche des gesellschaftlichen und kirchlichen Lebens. Das Land, das einst für seine religiöse Toleranz bekannt war, erlebt nun einen beunruhigenden Wandel hin zur Intoleranz – dies erfahren die nicht muslimischen Gemeinschaften, insbesondere in Gebieten, in denen Muslime dominieren.
8. Sind Frauen und Männer unterschiedlich von Verfolgung betroffen?
Frauen
Jahre der Gewalt und der politischen Instabilität haben christliche Frauen und Mädchen besonders der Gefahr von Vergewaltigung, Menschenhandel, Entführung und Zwangsheirat als Formen der religiösen Verfolgung ausgesetzt. Sexueller Missbrauch hat Scham, Trauma und oft auch eine Schwangerschaft zur Folge. Das hohe Ausmaß an sexualisierter Gewalt hält Eltern in Hochrisikogebieten davon ab, Mädchen zur Schule zu schicken. Durch die Abhängigkeitsverhältnisse sind Frauen stärker davon betroffen, wenn sie von ihrer Familie verfolgt werden; die finanzielle Abhängigkeit ist dabei ein wichtiger Faktor. In muslimisch dominierten Gebieten werden Frauen unter Druck gesetzt, einer islamischen Kleiderordnung zu folgen. Christlichen Konvertitinnen drohen Hausarrest und die Zwangsheirat mit einem älteren Muslim.
Männer
Männer werden wegen ihres Glaubens mitunter getötet oder von extremistischen Milizen gefangen genommen. Pastoren werden besonders ins Visier genommen, mit falschen Anschuldigungen konfrontiert und sogar im Gottesdienst angegriffen. Auch bei der Arbeit werden christliche Männer diskriminiert. Einflussreiche Muslime, welche die Marktplätze in Beschlag nehmen und den Handel kontrollieren, legen christlichen Geschäftsleuten hohe Steuern auf. Mitunter werden die Geschäfte von Christen sogar geplündert. Die Folge ist, dass Christen in der Armut gefangen bleiben. Christen werden zwangsweise für militante Rebellengruppen rekrutiert, beim Militärdienst diskriminiert und zur Zielscheibe von Folter und Übergriffen. Wenn Männer entführt, ermordet, bedroht oder gezielt in Armut gehalten werden, sind auch deren Familien davon stark betroffen.
9. Verfolgung anderer religiöser Gruppen
Das US-Außenministerium schreibt im Bericht zur internationalen Religionsfreiheit in Bezug auf die Zentralafrikanische Republik im Jahr 2023: „Die UN-Mission ‚Multidimensionnelle intégrée des Nations Unies pour la stabilisation de la République centrafricaine‘ (MINUSCA) gab an, dass Regierungstruppen gezielt Muslime, darunter auch Fulani-Hirten, ins Visier nahmen. Sie nahmen willkürliche Verhaftungen vor und misshandelten Gefangene.“ Unter Berufung auf MINUSCA fügt der Bericht hinzu: „Mitglieder der von Russland unterstützten Wagner-Gruppe nahmen in Bangui einen Imam und seinen Cousin fest und folterten diese Berichten zufolge. Dies führte zu einem Streik der muslimischen Bevölkerung. Im Januar hatte die Wagner-Gruppe in der Präfektur Nana-Gribizi fünfzehn muslimische Zivilisten unrechtmäßig festgenommen.“
Im Umfeld des anhaltenden Konflikts sind religiöse Minderheiten zwar nicht die Hauptziele, Angehörige kleiner religiöser Minderheiten stehen jedoch in ihrem jeweiligen Lebensumfeld vor Problemen.
10. Gebetsanliegen
Bitte beten Sie für die Zentralafrikanische Republik:
- Beten Sie, dass Gott dem Land Frieden und Stabilität bringt.
- Bitten Sie um Schutz für die Christen, insbesondere für Pastoren und deren Familien, die oft größter Gefahr ausgesetzt sind.
- Beten Sie um Heilung für Christen, die Gewalt erlebt haben, vor allem für die Frauen unter ihnen.
- Beten Sie für göttliche Versorgung der Flüchtlinge und dass sie sich ein neues Leben aufbauen können.
- Beten Sie, dass Familien von Christen muslimischer Herkunft nicht mit Gewalt auf den Glaubenswechsel reagieren, sondern sich für das Evangelium öffnen.